Das Stadtbild wird neu geprägt

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Die Westansicht des Neubaus für Schüler und Geschäftsleute in der Bayreuther Straße 1. Foto: Projekt Bauart
Die Westansicht des Neubaus für Schüler und Geschäftsleute in der Bayreuther Straße 1. Foto: Projekt Bauart

100 Hotelzimmer und 62 Appartements für Schüler entstehen in Forchheim in der Bayreuther Straße 1.

Hauptbahnhöfe und hohe Häuser - in fast allen Städten bilden sie eine Einheit. "Fahren Sie, wohin Sie wollen, an den Bahnhöfen stehen die höchsten Häuser, hier gehören sie hin", sagt Gerhard Zedler, der Chef des Bauamtes. Im Bauausschuss warb er für ein Bauwerk, das dem Innenstadt-Bild in Forchheim eine neue Prägung geben wird: 18 Meter hoch und 65 Meter lang wird das Gebäude in der Bayreuther Straße 1 sein, das auf dem Gelände der Firma Pack mer`s entsteht.


Zehn Millionen Euro investieren

Die Firma "Projekt Bauart" aus Hirschaid wird den als Hotel und Schülerwohnheim kombinierten Neubau hochziehen.
Die 62 Appartements für Schüler und 100 Hotelzimmer sollen ab 2018 bewohnbar sein, erläuterte Geschäftsführer Thomas Siebenhaar, dessen Firma "zehn bis zwölf Millionen Euro" investieren werde.
Von einer "sehr glücklichen Lösung" sprach Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO). Künftige Berufsschüler könnten aus dem Zug steigen und bräuchten nach der Unterführung nur noch die Straße überqueren, um das Wohnheim zu erreichen. Und Zugreisende "werden erkennen, dass sie durch eine Stadt und nicht durch einen Vorort fahren", merkte ein fröhlicher Gerhard Zedler an.
Nach Zedlers "flammenden Plädoyer" (Erwin Held, FW) stieß das Bauvorhaben auf breite Zustimmung. Kritische Stimmen monierten lediglich "die problematische Zufahrt" (Albert Dorn, SPD) und die Verkehrssituation insgesamt: Wenn am Morgen 40 Berufsschüler mit ihrem Auto in die stark befahrene Bayreuther Straße einbiegen wollten, werde es "ein massives Problem" geben, meinte Sebastian Körber (FDP). Reiner Büttner (SPD) empfand zudem das Gebäude als "Klotz" und wünschte sich ein Stockwerk weniger.
Reinhold Otzelberger (SPD) dagegen schwärmte: "Eine bisher untergenutzte Fläche wird endlich reaktiviert." Markus Schmidt (CSU) sprach von einer "absolut gelungenen Lösung" - auch weil die Berufsschüler nur einen S-Bahn-Halt von ihrer Schule entfernt untergebracht seien. Martina Hebendanz (CSU) erinnerte sich an ihre eigene Zeit als Berufsschülerin: Da sei man glücklich, innenstadtnah wohnen zu können; daher seien auch die knapp bemessenen Freiflächen rund um das Hotel und Wohnheim kein Problem. "Ein Blockschüler will seine Freizeit nicht im Wohnheim verbringen".
Bevor die Projekt Bauart-GmbH aus Hirschaid mit dem Bau beginnen kann, muss sie einen adäquaten Alternativ-Standort für das Sozialkaufhaus Pack mer`s vorweisen. Das fordert der Landkreis, in dessen Auftrag das Schülerwohnheim entsteht.


Gleichwertigen Ort gefunden

OB Franz Stumpf und Thomas Siebenhaar betonten am Montag unisono, dass es den "gleichwertigen Standort" für Pack mer`s bereits gebe. Dass er aber erst öffentlich benannt werde, wenn die Verträge unterzeichnet seien.
Franz Stumpf freute sich nach der positiven Entscheidung des Bauausschusses, dass dieses "klassische Gewerbegebiet" an der Bayreuther Straße durch den Hotel-Bau nun eine "wesentliche Aufwertung" erfahre. "Das wird auch ein Anreiz für die Nachbarn sein, ihre Sachen herzurichten", meinte der Oberbürgermeister.
Das Haus werde im Stil eines "Business-Designer-Hotels" gestaltet, sagte Thomas Siebenhaar. "Es soll Geschäftsleute aber auch jeden anderen ansprechen." Zudem werde die Hotel-Anlage durch einen Café-Bistro ergänzt.