Am Dienstag werden sich die Gratulanten im Sonnenweg im "Äußeren Viertel" von Muggendorf die Türklinke in die Hand geben, von der Familie über Freunde, Wegbegleiter und Politiker bis hin zu Naturfreunden und Trachtlern. Gilt es doch, den 75. Geburtstag von Paul Pöhlmann zu feiern.
Schon als Kind, das zusammen mit Bruder Heiner auf dem elterlichen Bauernhof im heutigen Wiesenttaler Ortsteil Muggendorf aufwuchs, lernte Paul Pöhlmann die herrliche Natur des Wiesenttales mit all seinen Felsen, Höhlen und Wandersteigen schätzen und lieben. Eine Zuneigung, die ihn sein ganzes bisheriges Leben begleitete, ihn auch in seinem politischen Wirken stets beeinflusste.
Pöhlmann gehörte von 1966 bis 1971 dem Gemeinderat von Muggendorf an, 1972 wurde er für die Freien Wähler Bürgermeister der im Zuge der Gebietsreform gebildeten Marktgemeinde Wiesenttal und blieb das bis 2002. Von 1972 bis 1990 und noch ein zweites Mal von 1996 bis 2008 war er Kreisrat.
Sein langjähriger Wegbegleiter, der heutige Wiesenttaler Bürgermeister Helmut Taut (FW) erinnert sich heute noch immer gerne an die gemeinsamen Zeiten im Muggendorfer Rathaus. "Ich erlebte Paul Pöhlmann stets als freundlichen, ausgeglichenen und ruhigen Zeitgenossen, der meist durch sein überlegtes Auftreten zu beeindrucken wusste, der aber auch immer eine Rückzugsecke benötigte, wo er auch einmal seine Ruhe hatte." In Pöhlmanns Amtszeit fielen unter anderem der Neubau der Wasserversorgung in Muggendorf und Streitberg und der Bau der B470-Umgehung bei Muggendorf.
Der umtriebige Pöhlmann, der für seine Verdienste unter anderem mit der Ehrenbürgerwürde und dem goldenen Ehrenring seiner Gemeinde, der Kommunalen Verdienstmedaille, der Bayerischen Staatsmedaille und der Ehrenmedaille des Bezirkes Oberfranken geehrt wurde, ging in seinem Leben aber auch noch vielen anderen Interessen nach. Er gehörte dem Kirchenvorstand der Laurentiusgemeinde in Muggendorf und dem Dekanatsausschuss an, dem Trachtenverein "D'Wiesenttaler" und der Skilift-Gesellschaft Muggendorf.
Seit 1965 - damals war Michael Wuttke Redaktionsleiter in Forchheim - schreibt Pöhlmann als freier Mitarbeiter für den Fränkischen Tag. "Ich erinnere mich heute noch an meine ersten, in der Zeitung veröffentlichten Fotos, die ich beim Ausbau der B 470 in Richtung Behringersmühle machte und mich damals furchtbar stolz sein ließen."
Wer nun glaubt, dass sich Paul Pöhlmann aufs Altenteil zurückzieht und sich nur noch um seine Ehefrau Gertraud, die vier Kinder und elf Enkel kümmert, der irrt. Schließlich ist er seit 2001 Vorsitzender des Fränkische-Schweiz-Vereins und muss sich derzeit beispielsweise um eine neue Geschäftsstelle kümmern, nachdem das Landratsamt in Ebermannstadt die bisherigen Räumlichkeiten selbst benötigt.
Pöhlmann selbst wünscht sich, "dass ich noch länger so gesund und robust bleibe, noch einiges in meinem Leben steuern und lenken und mich noch längere Zeit um meine Familie kümmern kann und mir vor allem noch viel Zeit bleibt, meine geliebten Dämmerschoppen zu genießen".