Beim Politischen Aschermittwoch der SPD Kirchehrenbach kritisierte Andreas Schwarz die Gegner - von den Grünen über die CDU/CSU bis zur AfD.
Zum zehnten Mal hatte die SPD Kirchehrenbach zu einem Politischen Aschermittwoch ins Sportheim eingeladen, der "anders als die anderen" sei, wie Vorsitzender Laurenz Kuhmann sagte.
Politisches Kabarett und viele andere Herausforderungen in der Gemeinde standen im Mittelpunkt des Abends. Gastredner war der Bamberger/Forchheimer Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz aus Strullendorf. Neben politischer Kost erwartete die zahlreichen Teilnehmer ein Fischessen. Unter den Gästen waren die Stadt-SPD aus Forchheim mit ihrem Sprecher Reiner Büttner, von der Kreistagsfraktion Wolfgang Fees sowie Bürgermeisterin Anja Gebhardt. Fees, der gleichzeitig seinen Geburtstag feierte, informierte über die Kreistagsarbeit und den Haushalt 2019.
Lockere Atmosphäre
Durch den Abend moderierte in lockerer Atmosphäre Oliver Hieber. Paul Wichtermann, Lea Wolter und Richard Schmidt von den Jusos zeigten, wie junge Leute heute gesehen und eingeordnet werden: Als frech, dumm ideologisch und protestierend werde man abgestempelt. "Warum sollen wir nur alles abnicken?", fragte Wichtermann selbstkritisch. Lea Wolter wollte sich ihre Sicht von Heimat nicht von Hetzern und besorgten Bürgern zerstören lassen.
Richard Schmidt ließ das politische Geschehen im Jahreskreis Revue passieren, betrachtete die Bürgermeisterwahl und das politische Geschehen im Kreis Forchheim mit Spott. Ein Beitrag zur Bienenrettung und die Verweigerung von Umweltminister Thorsten Glauber (FW), sich nicht für das Volksbegehren einzutragen, hatten Reiner Gebhardt dazu animiert, ein Lied zu schreiben mit dem Titel "Macht euch keine Sorgen, es wird schon weiter geh'n".
Andreas Schwarz, der zuvor auf einer Veranstaltung in Burgkunstadt (Kreis Lichtenfels) gesprochen hatte, entschuldigte sich für die Verspätung. "Ich habe euren Gesang bis nach Burgkunstadt gehört und bin so schnell es ging nach Kirchehrenbach gefahren" erklärte er. Lange bevor in Deutschland von Demokratie die Rede gewesen sei, so Schwarz zu Beginn seiner Rede, sei Bayern schon demokratisch gewesen. "Warum hat die Bayerische Staatsregierung 2018 dies nicht medienwirksam gefeiert?", stellte Schwarz die Frage. Etwa weil Kurt Eisner ein Sozialdemokrat war, der den Freistaat Bayern erfunden habe?
Auch die Freien Wähler bekamen ihr Fett ab, "die sogar für einen Dienstwagen ihre eigene Großmutter verkaufen". Und die Grünen seien "die eifrigsten Nutzer beim Fliegen" und würden von den Bürgern mehr Umweltbewusstsein fordern. Das erinnere an den Hambacher Forst, wo sie gegen die Abholzung des Waldes protestierten. Gleichzeitig, so Schwarz, "stimmen die Grünen der Abholzung von Wald für die Erweiterung des Frankfurter Flughafens zu".
Robert Habeck, der "Dalai-Lama" der Grünen, teile gegen Andersdenkende aus und vertrage selbst keine Kritik. "Schauen wir uns das Ländle Baden-Württemberg an, wo ein Grüner Ministerpräsident ist. Dort regieren sie mit und erwähnen dies nicht einmal. Mit dem SUV zum Biomarkt fahren, das ist in Ordnung. Vor den Grünen müssen wir uns nicht fürchten", rief Schwarz den Teilnehmern im Saal zu, "wir als SPD müssen den Menschen nur zuhören, sie ernst nehmen, dann bekommen wir auch wieder ihre Zustimmung."