"Bürgerwerkstatt Egloffstein" gab Räten zwei Anträge mit

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Die Zukunft des Marktplatzes war wieder ein Thema. Foto: Reinhard Löwisch
Die Zukunft des Marktplatzes war wieder ein Thema.  Foto: Reinhard Löwisch

Die Bürgerversammlung für Vereinsvorstände zum Thema Ehrenamt brachte eine Fülle von Anregungen an die drei anwesenden Bürgermeister.

Die Bürgerversammlung für Vereinsvorstände zum Thema Ehrenamt brachte eine Fülle von Anregungen an die drei anwesenden Bürgermeister; und einige konkrete Handlungsempfehlungen an die Gemeinderäte. Aus dieser Sichtweise ein voller Erfolg.

Die zwei Anträge kamen von der "Bürgerwerkstatt Egloffstein", einem losen Zusammenschluss tatkräftiger Gemeindebürger, die erst vor kurzem die Diskussion um die Marktplatzneugestaltung erneut angestoßen haben, nachdem das Thema im Gemeinderat erstmals vorbehandelt worden ist. Alfred Ledig als Sprecher der Werkstatt formulierte die zwei Anträge, die mit Mehrheit von 12 beziehungsweise 17 Ja-Stimmen (bei insgesamt 22 Wahlberechtigten) als Beschluss an die Gemeinderäten verabschiedet wurden:

1. Der Antrag zur Entwicklung der Gemeinde mit dem Ziel eines Leitbildes und 2. Der Antrag auf Bildung eines Arbeitskreises zur Entwicklung des Egloffsteiner Marktplatzes: Beides keine neuen Themen und beides in der "Werkstatt" schon "vorbehandelt", meinte Ledig. Die Bürgerbefragung vor einigen Jahren, das touristische Leitbild der "Werkstatt" und die Masterarbeit von Sabrina Stodolka sind wertvolle und aussagekräftige Vorarbeiten, die mit herangezogen werden können, sagte Ledig weiter.

Vorwurf in Sachen Verkehrsberuhigung

Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) sagte zu, beide Themen bei einer der nächsten Gemeinderatssitzungen zu behandeln. Bei der Masterarbeit von Sabrina Stodolka gab er allerdings zu bedenken, dass deren Aufgabe frei von finanziellen, gesetzmäßigen oder bauamtlichen Vorgaben war. Es sollten im Auftrag der Gemeinde nur Anregungen geschaffen werden auf die Frage: Was kann man mit dem Marktplatz denn so alles machen? Den von Jens-Peter Andresen geäußerten Vorwurf in Sachen Verkehrsberuhigung, in der Talstraße und im Altort nichts gemacht zu haben, wies Förtsch zurück. Zuständig als Entscheidungsgremium sei die entsprechende Fachabteilung im Landratsamt Forchheim und jene sei gerade dabei, ein Gutachten zu erstellen, wozu in den nächsten Tagen von Seiten der Gemeinde noch Daten geliefert werden sollen.

Dritter Bürgermeister Günther Polster dankte mit Blick auf die Ortsteile der Gemeinde den Vereinen draußen vor Ort, die "oftmals ohne, dass es groß in der Zeitung steht, arbeiten" und er finde es daher ungerecht, "dass immer die gleichen Gruppierungen in der Öffentlichkeit stünden, während das Gros der Vereine und Ehrenamtshelfern mehr im Hintergrund wirkt".

Die Kritik von Andresen, wonach "die Gemeindegebietsreform noch nicht in den Köpfen verarbeitet ist", wies Polster zurück. Er verwies auf die Arbeit des Gemeinderates, der sich um alle Belange aller Ortsteile gemeinsam kümmere und in der Parteiproporz keine Rolle spiele. "Die meisten Entscheidungen fallen einstimmig im Gremium", meinte Polster "und das sei der beste Beweis fürs gemeinsame Handeln", sagte er weiter.

Erfolgreiche Jugendarbeit

Jutta Porisch, ebenfalls aktives Mitglied in der Bürgerwerkstatt, beklagte fehlende Jugendarbeit in der Gemeinde und warb dafür, die Vereine für die Jugendarbeit weiter zu sensibilisieren und Vereinsjugendarbeit zu forcieren, in dem sich Vereine zum Beispiel am Ferienprogramm beteiligen sollten. Bürgermeister Förtsch entgegnete, dass erfolgreiche Jugendarbeit auf dem Land sicherlich mehr in den Vereinen (Sportvereine, Schützenvereine) gepflegt werde, denn in offener Jugendarbeit. Die finde meiste in sozialen Brennpunkten statt.

Als Beispiel nannte Altbürgermeister Christian Meier die Skaterbahn, die nach anfänglicher Euphorie bald nicht mehr genutzt wurde oder der Jugendtreff am Marktplatz, den es auch schon lange nicht mehr gebe. Bürgermeister Förtsch nannte es "schwierig", die Jugendlichen an den Ort zu binden.

Zu Beginn der speziellen Bürgerversammlung nur für Vereinsvorstände gab Förtsch einen Überblick der derzeitigen Situation. Demnach gibt es derzeit 46 Vereine in der Gemeinde, die sich in vielfältiger Weise engagieren. Eine "monetäre" Vereinsförderung gebe es im Form von sechs Euro pro Jugendlichen unter 18 Jahren. Es gebe aber noch eine "mittelbare Förderung" in Form von Vergünstigungen bei der Nutzung gemeindlicher Anlagen, wie der Sporthalle in Egloffstein oder dem Mehrzweckhaus Affalterthal.