Ein Scheunenbrand in Egloffstein (Landkreis Forchheim) sprang auf ein Wohnhaus über, was einen riesigen Feuerwehreinsatz nach sich zog. Nur durch Glück sei noch viel Schlimmeres verhindert worden, so Kreisbrandmeister Christian Seiler.
Am Mittwochabend (18. Oktober 2023) stand ein Dachstuhl einer Scheune in Egloffstein (Landkreis Forchheim) in Brand. Die Flammen griffen auch auf den Dachstuhl eines angrenzenden Wohnhauses über. "Das war definitiv kein gewöhnlicher Einsatz", berichtet Kreisbrandmeister Christian Sailer im Gespräch mit inFranken.de.
Zudem gibt eine Sprecherin der Polizei Oberfranken gegenüber inFranken.de ein Update zum aktuellen Ermittlungsstand bezüglich der Brandursache. "Ein Teil der Bewohner konnte zurück in ihre Wohnungen", verrät sie außerdem.
Update vom 20.10.2023: Feuerwehr rettet zwei Personen aus brennendem Haus in Egloffstein - Katastrophe für Ort knapp verhindert
Zwei Personen, die an der Fensterbrüstung standen, haben aus dem brennenden Wohnhaus in der Markgrafenstraße von der Feuerwehr über die Drehleiter gerettet werden müssen, erklärt Sailer. "Für die Einsatzleitung war unklar, ob die Wohnung schon verraucht war", es habe sich um die Räumlichkeiten gehandelt, über denen der Dachstuhl brannte. "Schon wenige Atemzüge reichen aus, um das Bewusstsein zu verlieren", so der Kreisbrandmeister.
Alle anderen Bewohner hätten sich über das Treppenhaus selbst in Sicherheit bringen können. Bei der Scheune sei "nichts mehr zu retten", erläutert Sailer - doch bei dem Wohnhaus stünden die Chancen gut, dass ein Großteil der Bewohner wieder einziehen könne, "da der Dachstuhl nur an einer Seite brandbeschlagen ist".
Ein Teil der Bewohner habe bereits zurück in die Wohnungen gehen können, ein Teil bleibe nach aktuellem Stand unbewohnbar, bestätigt auch die Sprecherin der Polizei Oberfranken im Gespräch mit inFranken.de. Die Brandursache sei weiterhin unklar, ein Gutachter des Landeskriminalamts werde kommen, um sich ein Bild zu machen.
"Gefahrenpotenzial war enorm": Kreisbrandmeister gibt Einschätzung zu Feuerausbruch ab
Es sei "Glück im Unglück" gewesen, dass sich der Wohnhausbrand gegen 21 Uhr am Mittwochabend (18. Oktober 2023) zugetragen habe, "da relativ viele Bewohner noch wach waren und das Feuer schnell bemerkt wurde", so Sailer. "Wenn es früh um 3 Uhr passiert wäre, hätte es länger gedauert."
"Es war ein großer Einsatz, der relativ glimpflich ausging", resümiert der Kreisbrandmeister. Doch er betont: "Das Gefahrenpotenzial war enorm", auch, weil das Feuer leicht hätte auf weitere angrenzende Wohnhäuser überspringen können.
Dass die Flammen auf das eine betroffene Wohnhaus übergingen, habe "sich nicht ganz verhindern lassen". Sailer erklärt: "Die Scheune ist von der Straße aus erstmal nicht einsehbar, da geht es wirklich schnell, dass der Dachstuhl in Vollbrand steht." Es sei dort auch "eng bebaut". Weitere Nachrichten aus Forchheim kannst du in unserem Lokalressort nachlesen.
Erstmeldung vom 19.10.2023: Großer Einsatz der Feuerwehren im Kreis Forchheim: Nachlöscharbeiten dauerten die ganze Nacht an
Der Brand zweier Schuppen hat in Egloffstein einen größeren Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst. Zeugen wählten Mittwochabend (18. Oktober 2023) gegen 21 Uhr den Notruf, als sie den Brand in der Markgrafenstraße bemerkten. Dort stand nach Angaben der Feuerwehr der Dachstuhl einer Scheune in Brand.
Da die Flammen auch auf ein benachbartes Wohnhaus übergriffen, mussten zwei der elf Bewohner laut der Kreisbrandinspektion Forchheim über eine Drehleiter gerettet werden. Die restlichen Bewohner konnten sich selbst noch rechtzeitig aus dem Haus retten.
Die Feuerwehren aus Egloffstein, Affalterthal, Gräfenberg, Hundshaupten, Kleingesee, Schweinthal, Thuisbrunn und Wolfsberg waren mit circa 130 Einsatzkräften vor Ort. Zusätzlich unterstützte der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk (THW), die Polizei sowie das Landratsamt. Um den massiven Löschwasserbedarf zu decken, wurde eine lange Schlauchstrecke an die nahe gelegene Trubach angelegt.
Haus nach Brand nicht mehr bewohnbar - zwei Anwohner verletzt
Zwei Bewohner erlitten nach Polizeiangaben eine leichte Rauchgasvergiftung. Das Gebäude bleibt aufgrund des Vollbrands vorerst nicht bewohnbar, weswegen sie in einer Notunterkunft untergebracht wurden. Die Feuerwehr war noch die ganze Nacht über mit Nachlöscharbeiten und einer Brandwache beschäftigt.
Die Statik der beiden betroffenen Dachstühle werden noch am Vormittag durch die Kriminalpolizei sowie Baufachberater des Technischen Hilfswerks geprüft. Der Sachschaden beträgt ersten Schätzungen zufolge etwa 80.000 Euro. Die Kriminalpolizei Bamberg führt die Ermittlungen zur unklaren Brandursache.