Die Straßenbauer des Landkreises ignorieren recycelten Schutt als Baumaterial. Das bereitet nicht nur den Recycling-Firmen Probleme. Auch ökologisch betrachtet, zeichnet sich eine Fehlentwicklung ab.
Ein Bauherr aus der Nussbaumstraße wendet sich an die Firma Plail: Er will 80 Tonnen Bauschutt in die Recyclinganlage nach Eggolsheim bringen. Doch Firmeninhaber Hermann Plail winkt ab: "Ich habe den Platz nicht."
Der Bauherr aus Forchheim ist kein Einzelfall. Reihenweise muss Hermann Plail Privatleute, aber vor allem Unternehmer aus der Baubranche enttäuschen; denn auf seinem 3,5 Hektar großen Firmengelände gegenüber dem Gewerbegebiet In der Büg werden die Bauschuttberge immer höher. Neue Lieferungen nimmt Plail nicht mehr an.
Das Geschäft mit dem Recyclingmaterial ist zur Talfahrt geworden. Das trifft Plail genauso wie Dormann und Barthelme oder Seubert und Mehl, um nur einige Beispiele aus dem Landkreis Forchheim zu nennen. Hermann Plail, der auch im Vorstand des bayerischen Baustoff-Recycling-Verbandes sitzt, weiß, dass die Not mit dem wiederaufbereiteten Bauschutt eine landesweite ist.
Baunebenkosten explodieren
Das alarmiert auch Walter Hofmann und Heinz Marquart vom CSU-Arbeitskreis Umwelt, Kreisentwicklung und Energie. Er fahre regelmäßig an der Firma Plail vorbei und ihm sei aufgefallen, dass sich dort die Bauschuttberge türmen, sagt Hofmann. Und Marquart, der selbst aus der Baubranche kommt und ebenfalls in Eggolsheim zu Hause ist, sieht in den Schuttbergen vor seiner Haustür ein grundsätzliches Problem: Wenn im Landkreis die Verwertung von Bauschutt und Erdaushub nicht geklärt werde, dann sei die Wohnbaupolitik zum Scheitern verurteilt. "Wegen fehlender Deponien sind die Baunebenkosten am Explodieren", warnt Marquart und spricht von einer Steigerung von drei auf bis zu zehn Prozent.
Dabei gäbe es eine einfache Lösung, meint Hermann Plail: "Die Kommunen und der Landkreis müssen mitdenken und ihre Vorbildfunktion wahrnehmen." Der Unternehmer versteht nicht, dass nicht schon längst Usus ist, was auch des Umwelt-Arbeitskreis vorschlägt: Recycelter Bauschutt sollte landkreisweit im Straßen- und Wegebau verwendet werden.
"Es ist einfach eine Frage der regionalen Verwertung", sagt Landtagsabgeordneter Michael Hofmann (CSU) "Wir werden ökologischer, wenn wir das Material in die Ausschreibungen kommunaler Projekte mit reinnehmen."
Hermann Plail betont, dass unabhängige Gutachter drei Mal im Jahr den recycelten Bauschutt testen. 24 Jahre lang sei