Ausgerechnet zum Walberlafest: Bauarbeiten legen Bahn in Forchheim lahm

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Die Behelfsbrücke in Baiersdorf wird am letzten April-Wochenende abgebrochen. Der enge Zeittakt lasse keine andere Wahl, bedauert die Bahn. Fotos: Josef Hofbauer
Die Behelfsbrücke in Baiersdorf wird am letzten April-Wochenende abgebrochen. Der enge Zeittakt lasse keine andere Wahl, bedauert die Bahn.  Fotos: Josef Hofbauer
Die Bauarbeiten an der neuen Jahn-Brücke in Baiersdorf stehen kurz vor dem Abschluss.
Die Bauarbeiten an der neuen Jahn-Brücke in Baiersdorf stehen kurz vor dem Abschluss.
 

Vom 29. April bis 2. Mai stehen in und um Forchheim die Züge still. Der Ostteil des Bahnhofes wird stillgelegt. Zum Walberla-Fest fahren Busse.

Ausgerechnet zum Walberlafest - vom 29. April bis einschließlich 1. Mai - geht auf der Schiene nichts mehr. Die Bahnstrecke zwischen Baiersdorf und Bamberg wird von 29. April, 22 Uhr, bis 2. Mai 4 Uhr total gesperrt. Auch auf der Nebenbahn nach Ebermannstadt stehen die Züge der Agilis in dieser Zeit still.

"Hintergrund der Einschränkungen sind unter anderem Kabelarbeiten bei Forchheim sowie Brückenbauarbeiten zwischen Erlangen und Baiersdorf im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Strecke. Wir bedauern, aber aufgrund des eng getakteten Bauplans war es nicht möglich, das Wochenende um das Walberla-Fest auszusparen", entschuldigt sich ein Sprecher der Deutschen Bahn für die Behinderungen.


Ärgerlich

"Ein Unding", empört sich Bahn-Fahrer Rainer Kastl, der diesmal wohl auf den Bus umsteigen muss, wenn er das Walberla-Fest nicht versäumen will. Kastl will nicht verstehen, warum die Bauarbeiten ausgerechnet an diesem Wochenende erledigt werden müssen, an dem mehr Bahnfahrer als sonst unterwegs sind.
Aufgrund des eng getakteten Bauplans sei es nicht möglich gewesen, das Wochenende um das Walberla-Fest auszusparen, bedauert ein Pressesprecher der Bahn aus München.


Arbeiten werden gebündelt

Frank Kniestedt, bei der Bahn zuständig für Kommunikation bei Großprojekten wie dem vierspurigen Ausbau der Schienenstrecke Nürnberg - Berlin, präzisiert diese Angaben. Demnach wird in Baiersdorf am letzten April Wochenende bei Bahnkilometer 31,5 die Brücke der Kreisstraße ERH 5 (Josefstraße) frei gegeben. Gleichzeitig wird die Behelfsbrücke, über die momentan der gesamte Verkehr läuft, abgebrochen.

Unter dem Bahndamm des "Kreuzbaches" wird ein Rohr mit einem Durchmesser von 1,2 Metern verlegt und bei der Firma Hegele steht eine Durchpressung des Bahndammes auf Grund von Kanal-Bauarbeiten an. Ebenfalls bei Baiersdorf wird eine Bau-Weiche verlegt. Sie ist notwendig, damit während der Bauphase die Züge auf die bereits fertigen neuen Gleise umgeleitet werden können, während an den bestehenden Gleisen gebaut wird und umgekehrt. Von hier müssen die Kabel zur Signalanlage im Bahnhof Forchheim weiter geführt werden. Im Bereich des Bahnhofes Forchheim seien Kabelarbeiten notwendig, weil der östliche Teil der Gleise, auf denen die Agilis-Züge bisher abgestellt waren, komplett stillegelegt wird. Dies sei der Grund, warum auch die Nebenstrecke nach Ebermannstadt am letzten April-Wochenende nicht befahrbar ist, erklärt ein Bahn-Mitarbeiter vor Ort.


Ersatzweise Busse

Die Einschränkungen für Bahnreisende beginnen bereits am 28. April ab 22 Uhr mit abschnittsweisen eingleisigen Sperrungen zwischen Fürth und Vach sowie zwischen Erlangen und Forchheim. Reisende der S-Bahn-Linie 1 und der Regionalexpress-Züge des Franken-Thüringen-Express müssen mit Verspätungen und Teilausfällen von Zügen rechnen.

Wenn ab 29. April die Strecke Baiersdorf - Bamberg komplett gesperrt wird, verkehren ersatzweise Busse. Auf sie muss auch die Agilis zurückgreifen. "Nach Informationen, die wir von der DB Netz AG erhalten haben, ist die Streckensperrung Forchheim-Ebermannstadt vom 29 April bis 1. Mai bedingt durch Kabelarbeiten, die im Zusammenhang mit dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit stehen" schreibt Agilis-Pressesprecherein Elke Berghäuser.

"Wir planen pro Fahrt bis zu drei Busse, um auch zu den Stoßzeiten, insbesondere im Zusammenhang mit vermehrtem Ausflugs- und Freizeitverkehr auf Grund des Walberla-Festes ausreichend Kapazitäten bereitstellen zu können", so Berghäuser. Die Firma Schmetterling steht auf Abruf auch flexibel bereit, um weitere Busse los zu schicken. Nachzulesen seien diese Infos auf der Website in allen Reiseauskunftsmedien. Zudem seien Flyer zu dieser Maßnahme in den Zügen/Bussen der Agilis im Umlauf. Die Flyer lägen auch beim DB-Reisezentrum in Ebermannstadt und Forchheim aus.