Als Wintersport-Star erlebte er auch die Schattenseiten des Rampenlichts: In Forchheim spricht der frühere Skispringer Sven Hannawald über seine Erfahrungen und das Thema mentale Gesundheit.
Am Donnerstag (9. Oktober 2025) lädt das Gesundheitsamt Forchheim gemeinsam mit der AOK-Direktion Bamberg und der Gesundheitsregionplus Landkreis Forchheim zu einer Abendveranstaltung mit Star-Besuch ins Herder-Gymnasium ein: Unter dem Motto "Lass Zuversicht wachsen - Psychisch stark in die Zukunft" steht von 17 bis 19 Uhr die mentale Gesundheit im Fokus, insbesondere für Frauen. Darum geht es vor allem um Resilienz und Mental Load, wie das Bayerische Gesundheitsministerium ankündigt.
Im Rahmen der bundesweiten Woche der seelischen Gesundheit erwartet die Besucher im Gymnasium in der Luitpoldstraße 1 die Psychologin Julia Reifenrath mit einem Vortrag zum Thema "Mentale Gesundheit für Frauen". Hierbei möchte sie Frauen stärken und "praktische Impulse zur Förderung der mentalen und emotionalen Gesundheit" bieten. Ein Höhepunkt des Abends ist die exklusive Vorführung eines Dokumentarfilms über den ehemaligen Skisprung-Star Sven Hannawald.
Wintersport-Legende Sven Hannawald zu Gast im Forchheimer Herder-Gymnasium
Im Anschluss spricht Hannawald persönlich über seine Erfahrungen mit mentaler Widerstandsfähigkeit. Die Veranstaltung bietet zudem die Möglichkeit, direkt mit dem einstigen Wintersportstar ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung bis zum Samstag (4. Oktober 2025) ist jedoch erforderlich.
Sven Hannawald zählt zu den größten deutschen Skisprung-Legenden. Geboren 1974 in Sachsen, feierte er in den 1990er- und 2000er-Jahren große Erfolge. Sein größter Triumph: 2002 gelang es Hannawald als erstem Skispringer überhaupt, alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee in einer Saison zu gewinnen - ein bis dahin unerreichter Meilenstein in der Geschichte des Sports.
Eine weitere Vierschanzentournee-Legende, der erste westdeutsche Gewinner Max Bolkart, starb am 26. April 2025 im Alter von 92 Jahren.
Skispringer erlebte auch Schattenseiten des Rampenlichts - öffentlicher Druck mündete in psychische Krise
Der heute 50-jährige Sven Hannawald wurde 2002 in Salt Lake City Team-Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister mit der deutschen Mannschaft. Er gewann zahlreiche Weltcupspringen und war für seine Nervenstärke und Eleganz auf der Schanze bekannt.
Doch der öffentliche Druck und die ständige Erwartungshaltung führten bei Hannawald zu einer schweren psychischen Krise. 2004 zog er sich wegen eines Burnouts aus dem aktiven Leistungssport zurück.