Weshalb Sabine Adler nach etwa einer Stunde und der Bewältigung eines Höhenunterschieds von rund 100 Metern die Wandergruppe erst mal versammelt. Die kurze Verschnaufpause wird für einige Lockerungsübungen genutzt. "Jetzt wollen wir erst einmal unsere Gelenke wieder ordentlich schmieren," fordert die Führerin zum Mitmachen auf. Und da drückt sich keiner. Die Truppe steht im Kreis, in Grundposition. Dann geht's los.
Die Pizza-Massage hebt die Stimmung
Bauchmuskel anspannen, Schulter kreisen, dann die Arme nach hinten, nach vorne, kreisen mit dem ganz Arm, erst links dann rechts, dann mit beiden Armen. Erste Anspannung in den Gesichtern. Es folgen Fingerübungen, die der Aktivierung beider Gehirnhälften dienen sollen. Dabei bleibt's nicht, der Unterkörper muss auch noch aktiviert werden, es geht in die Knie, die Arme nach vorne, ein leichtes Ziehen im Oberschenkel ist das Resultat.
Es folgen zur Kräftigung noch Gemeinschaftsübungen im Kreis und eine "Pizzamassage", bei der Zweierteams einander unter anderem die Schulter massieren als gelte es einen Pizzateig zu kneten. Oder mit Handkantenschlägen auf den Rücken das Hacken von Zwiebeln simulieren. Das tut gut, die Stimmung steigt. Es ist Zeit, die Tour fortzusetzen. Beschwingt geht es in lockeren Gesprächsrunden zur Lillachquelle. Dort kommt die Gießkanne zum Einsatz, die die Sabine Adler schon die ganze Zeit am Rücken mitgeführt hat. Sie demonstriert einen Knieguss nach Kneipp, der, wie sie sagt, kalte Füße dauerhaft vermeiden hilft. Unter anderem. Eine mutige Wanderin probiert das auch aus, ansonsten hält sich bei dem noch kalten Wasser der Lillachquelle die Kneippbereitschaft in Grenzen.
Entlang der einzigartigen Sinterstufen führt die Wanderung jetzt zurück nach Weißenohe zum Ausgangspunkt und Ende der Wanderung. Es kommt zum unvermeidlichen Abschied. Für uns, nicht für die anderen. Die treffen sich in einer Woche wieder - zum Gesundheitswandern.
Gesundheitswandern: Die richtige Gehtechnik
Wer gesund wandern möchte, braucht zuallererst einmal die richtige Schrittlänge und den passenden Rhythmus. Wer das nicht beachtet, macht schnell schlapp. Genauso wichtig: Aufwärmen. Die erste Viertelstunde etwas gemütlicher loslegen, ehe man dann das eigentliche Gehtempo anschlägt. Ist einmal die richtige "Betriebstemperatur" erreicht, sollte man überflüssige Kleidung ausziehen, um nicht zu stark zu schwitzen.
Bergaufgehen
Der Oberkörper ist hier leicht nach vorne gebeugt, die Schrittführung etwa hüftweit. Viele kleine Schritte sind ökonomischer als wenige große. Zudem sollte man bergauf die ganze Sohle aufsetzen, um so mehr Halt und Stabilität zu bekommen.
Bergabgehen
Der Fußaufsatz im geneigten Gelände bergab erfolgt auf der Ferse, dazu mit einer Abrollbewegung über Fußmitte und Fußballen. Der günstigste Beugewinkel für das Kniegelenk liegt bei 15 Grad. Bei einer zu starken Beugung würde das Kniegelenk nur zu stark beansprucht. Auch bergab sind kleine Schritte vorzuziehen.
Wanderstöcke
Ständiger Einsatz empfiehlt sich nicht, Stöcke tragen jedoch zur Entlastung der Gelenke bei. Faustformel für die richtige Stocklänge: Körpergröße mal 0,68.
Die digitale Route von Weißenohe zur Lillachquelle
Die Koordinaten des Weges gibt's hier im GPX-Format zum Download. Sie können zum Beispiel mit Routenplanern, Google My Maps und Wander-Apps wie Komoot oder Outdooractive genutzt werden.
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