An der Pretzfelder Schule ist die Kreide-Zeit vorbei

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Die Dokumentenkamera zaubert die komplette Klasse inklusive Lehrerin an die Tafel.Foto: Hofbauer
Die Dokumentenkamera  zaubert die komplette Klasse inklusive Lehrerin an die Tafel.Foto: Hofbauer
Die Kinder der Walter-Schottky-Volksschule Pretzfeld freuen sich über die Drucker, die Peter Weber (Mitte) im Beisein von MdL Eduard Nöth (CSU) an Schulleiterin Annette Forster-Sennefelder (r.) überreichte.
Die Kinder der Walter-Schottky-Volksschule Pretzfeld freuen sich über die Drucker, die  Peter Weber (Mitte) im Beisein von MdL Eduard Nöth  (CSU) an   Schulleiterin Annette Forster-Sennefelder (r.) überreichte.
 

An der Walter-Schottky-Schule in Pretzfeld sind Beamer, White-Board und Laptop Standard. "Hardware 4 friends" spendierte jetzt auch noch Drucker.

Als kleine Schule mit großen Namen stellte Annette Forster-Sennefelder die Grundschule Pretzfeld Vertretern aus Politik, Schule und Wirtschaft vor. Wie der Physiker Walter Schottky Pionierarbeit auf dem Gebiet der Elektrotechnik leistete sei die Schule, die seinen Namen trage, Vorkämpfer in Sachen moderne Unterrichtsmethoden.

"Wie müssen nie mehr Tafel wischen und nie mehr Wortkärtchen schreiben" verdeutlichte die Schulleiterin, die auf eine EDV-Ausstattung zurück greifen kann, von der andere Schulen nur träumen können. Neben dem "White board", das nach Abschluss der Schul-Sanierung die Schiefertafel ersetzte, gehören Laptop, Dokumentenkamera und interaktiver Beamer zur Grundausstattung der vier Klassenzimmer, in denen 86 Kinder unterrichtet werden.

Vielfältige Möglichkeiten

Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, moderne
Informationstechnologie im Unterricht zu nutzen verdeutlichte Annette Forster-Sennefelder. Per Tastendruck zauberte sie eine Erstklass-Lineatur auf die Tafel, die sich blitzschnell in beliebig große Kästchen für den Mathematik-Unterricht verwandelt. Mit Hilfe einer speziellen Software wird eine imaginäre Folie über die Tafelanschrift gelegt, die dann gespeichert und ausgedruckt werden kann.
"Habe ich mich einmal verschrieben, gibt's sogar eine Radiergummi-Funktion" erklärt die Schulleiterin, die per Maus-Klick die Farbe des Stiftes ändern kann. Technisch ist es auch kein Problem, das Tafelbild als e-Mail einem kranken Kind nach Hause zu senden.

Die Kinder lieben es, mit dem elektronischen Stift, Mathematikaufgaben die Lösungen zuzuordnen. Aus verschiedenen Büchern hat Annette Forster-Sennefelder bereits jede Menge Unterrichtsvorlagen eingescannt. Die Zeit, als Folien gebrannt werden mussten, ist damit endgültig vorbei. Außerdem gebe es immer mehr Software für den interaktiven Beamer, der richtige Lösungen mit einem "Ausgezeichnet" oder "super" verstärkt. Da Arbeitsblattvorlagen und Lösungen abgespeichert werden, können die Kinder am nächsten Tag wiederholen und den Lernerfolg selbst kontrollieren.

Aus dem Internet an die Tafel

Fotos, Bilder und Bücher werden via Beamer auf der weißen Tafel für alle sichtbar. Besonders mögen es die Kinder, auf diese Weise ihre Hefteinträge den Mitschülern zu präsentieren, berichtet Annette Forster-Sennefelder. Sie verweist darauf, dass alle Klassenzimmer über Internet-Anschlüsse verfügen . So konnte sie jüngst einen Film über das richtige Verhalten am Schulbus direkt aus dem Internet herunterladen und den Kindern zeigen. Dabei sind auch Screenshots möglich, die zu einem Hefteintrag zusammengefügt werden können.
Vom digitalen Klassenzimmer, in dem jeden Kind einen eigenen PC hat, sei die Schule zwar noch entfernt, doch der eingeschlagene Weg sei Richtung weisend, bekräftigte Franz Klaus, Leiter der Bildstelle des Landkreises. Er bezifferte die Gesamtausgaben für die Medienausstattung eines Klassenzimmers auf insgesamt rund 2500 Euro.

Gelder für die Anschaffung von Computern und Zubehör an Schulen zu akquirieren, um den Jugendlichen moderne Informationstechnologie zu gewährleisten, hat sich der gemeinnützige Verein "Hardware4friends" zum Ziel gesetzt. Der Verein mit AOK-Chef Peter Weber an der Spitze förderte im vergangenen Jahr Schulen mit einem Etat von 10.000 Euro. Auch die Volksschule Pretzfeld ging nicht leer aus: Sie erhielt vier neue Drucker.