Noch 14 Tage haben die Forchheimer Stadträte Zeit, sich zu überlegen, ob sie auf der Bastion einen Stadtstrand wollen. Event-Manager Jan-Peter Dinger ist zuversichtlich, obwohl die Zeit für das Projekt "super knapp" sei.
Eine überraschende Erfahrung macht Event-Manager Jan-Peter Dinger derzeit in
Forchheim: Während die Vertreter der Behörden und auch der Oberbürgermeister mit großer Offenheit für einen Stadt-Strand auf der Bastion werben, verweigert sich bisher die Mehrheit der Lokalpolitiker dieser Idee. "In Erlangen war es umgekehrt, die Bedenken kamen anfangs aus den Ämtern und vom damaligen Oberbürgermeister Balleis", erinnert sich Jan-Peter Dinger.
Doch der Veranstalter von der Agentur Dinger + Boubaker aus Erlangen glaubt weiter an die Attraktivität eines Forchheimer Strandes. "Wir sind im Prozess drin, es gibt eine Liste von offenen Punkten", sagt Dinger. Er sei "überrascht, wie es gelaufen ist". Manches sei wohl falsch kommuniziert worden. Etwa habe der Stadtrat zu einem Zeitpunkt Bedenken zur Statik der Bastion geäußert, als diese schon längst von einem Gutachter für tauglich befunden worden war.
Wirtschaftsförderer Viktor Naumann, Ideen-Geber des Projektes für Forchheim, verweist auf "zahlreiche Unternehmer", die im Stadtstrand eine "Bereicherung für die Innenstadt" sehen. Sämtliche Aspekte des Konzepts (Statik, Finanzierung, Fluchtwege, etc.) würden derzeit schriftlich formuliert. "Am 28. Januar hat der Stadtrat die finale Möglichkeit, sich zu äußern, dann muss er ja oder nein sagen." Naumann wäre über ein "nein" überrascht: "Der Stadtstrand bereichert die Stadt, die dafür kein Geld ausgeben muss, es gib nix Schöneres."
Kritik der Werbegemeinschaft
Besser wäre es jedoch gewesen, die Forchheimer Gastronomie vorweg mit ins Boot zu nehmen, kritisiert Michael Csépai, Sprecher der Werbegemeinschaft Forchheim und selbst Gastwirt.
"Schade, dass die Forchheimer Geschäftsleute nicht einbezogen worden sind."
Rathaus- und Paradeplatz würden bereits von Gastronomen besetzt, die nicht aus Forchheim kämen. "Und jetzt sind wir wieder komplett außen vor", sagt Michael Csépai, der Stadt-Strände grundsätzlich für eine "gute Geschichte" hält. Allerdings sei fraglich, ob Forchheim nicht schon einige Jahre früher damit hätte starten sollen. "Der Peak der Stadt-Strände ist erreicht."
Jan-Peter Dinger lässt sich aber nicht entmutigen: "Wir wollen es machen", sagte er zu Beginn der Woche. "Wir gehen davon aus, dass es 2016 funktioniert. Wir würden gerne im Mai aufmachen." Daher sei die Zeit "super knapp", weiß der Event-Manager: "Wir haben intern gesagt: Mitte Januar muss es durch sein, sonst macht es keinen Sinn."