200 Jahre Pautzfelder Wallfahrt nach Gößweinstein

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Wallfahrtsführer Bernhard Steger entzündete die Jubiläumskerze in der Basilika Gößweinstein. Foto: Thomas Weichert
Wallfahrtsführer Bernhard Steger entzündete die Jubiläumskerze in der Basilika Gößweinstein. Foto: Thomas Weichert
Die große Ministrantenschar zieht in die Basilika ein. Foto: Thomas Weichert
Die große Ministrantenschar zieht in die Basilika ein. Foto: Thomas Weichert
 

Rund 500 Wallfahrer aus der Seelsorgeeinheit "Unterer Aischgrund" feierten in Gößweinstein das 200. Wallfahrtsjubiläum.

In teilweise erschöpfte, aber doch glückliche Augen blickte Pfarrer Matthias Steffel, und es waren sehr viele Augen. Rund 500 Wallfahrer waren aus der Seelsorgeeinheit "Unterer Aischgrund" nach Gößweinstein gekommen, um das 200. Wallfahrtsjubiläum im Dreifaltigkeitsgnadenort zu feiern.

"Das zeigt, dass wir sogar die Basilika füllen können, wenn wir nur zusammenhalten," rief Pfarrer Steffel, der aus Leups bei Pegnitz (Kreis Bayreuth) stammt, der Wallfahrerschar in der Basilika zu. Der Gößweinsteiner Wallfahrtsseelsorger und Franziskanerpater Aurelian geleitete die Wallfahrt zu den Klängen des Musikvereins Pautzfeld, der die Wallfahrt seit 35 Jahren musikalisch begleitet, in die Basilika. Er zollte den Wallfahrern, die teilweise seit zehn Stunden zu Fuß unterwegs waren, Respekt und Anerkennung für ihr Glaubenszeugnis und wünschte ihnen die Erhörung ihrer Gebete.


Erlaubnis von 1818

Am 3. Juli 1818 erbat sich die Pfarrei Pautzfeld bei der Regierung des Obermain-Kreises die Erlaubnis zur Wallfahrt nach Gößweinstein. Seit 2005 wurde daraus die Wallfahrt der gesamten Seelsorgeeinheit "Unterer Aischgrund" - bestehend aus den Pfarreien St. Sebastian Hallerndorf, Mariä Himmelfahrt Pautzfeld mit Kreuzerhöhung Schlammersdorf, St. Peter und Paul Schnaid und St. Bartholomäus Willersdorf.

Als Zeichen dieser Einheit wurden die Fürbitten im Gottesdienst von Vertretern aus diesen Pfarreien vorgetragen: für Hallerndorf von Alfons Nützel, für Schlammersdorf von Emma Sawinsky, für Pautzfeld von Martin Harsch, für Schnaid von Monika Geyer, für Willersdorf von Peter Kotzer und für die Großgemeinde Hallerndorf von Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWG).

Zudem erfolgte die Jubiläumswallfahrt mit einem Großaufgebot von 29 am Altardienst beteiligten, aber insgesamt 100 teilnehmenden Ministranten aus allen Pfarreien. Dazu kamen noch Fahnenabordnungen der Vereine.

Als Opfer wurde in der Basilika eine gestaltete Jubiläumskerze dargebracht, die Bernhard Steger, der 37 Jahre als Wallfahrtsführer Verantwortung trug, entzündete. Es wurde auch eigens eine Festschrift aufgelegt. Sie beinhaltet Informationen zur Geschichte der Pfarrei Pautzfeld, zur Wallfahrt und zum Gnadenbild der allerheiligsten Dreifaltigkeit samt Basilika in Gößweinstein, and auch Grußworte, unter anderem des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick.

"Beim Wallfahren erfahren die Teilnehmer besonders intensiv den Wert und die Wohltaten des christlichen Glaubens", lautet die Botschaft des Bamberger Oberhirten. Sogar ein eigenes Pautzfelder Wallfahrtslied zur Gößweinstein-Wallfahrt wurde kreiert und im Gottesdienst uraufgeführt. Der Text stammt von Pfarrer Steffel, die Melodie von Heike Nagengast-Beck. Im Refrain heißt es darin: "Heiligste Dreifaltigkeit, steh uns bei zu aller Zeit." Text und Melodie sind auch in der Festschrift enthalten und wurden auf kleinen Bildchen für das Gebetbuch verteilt.

Bürgermeister Gunselmann bat darum, dass auch jetzt und in Zukunft die Gebete erhört werden. Sein besonderer Dank galt Wallfahrtsführer Martin Harsch und Pfarrer Matthias Steffel, denen er gemeinsam mit stellvertretendem Bürgermeister Sebastian Schwarzmann (WGT) ein Geschenkkörbchen überreichte. Mit dem gemeinsam gebeteten Kreuzweg zum Hohen Kreuz und der Segensandacht an der Mariengrotte fand die Jubiläumswallfahrt ihr Ende.