Zur Kirchweih ist ganz Biengarten auf den Beinen

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Die Kerwasburschen hatten beim Baumaufstellen wieder ihre Gaudi.

Nachwuchsprobleme sind den Biengartener Kerwasburschen fremd. Auch in diesem Jahr halfen rund 20 Buben und Männer aus dem Höchstadter Ortsteil zusammen, um der zweitägigen Kirchweih einen idealen Rahmen zu verpassen.

"Das Baumaufstellen ist immer die größte Gaudi", findet Hans Mader. Mit stolzen 72 Jahren ist er der älteste Kerwasbursche in Biengarten. Angefangen hat für ihn alles in den 50er Jahren, nachdem er mit seinen Eltern von Roth bei Nürnberg in den Aischgrund gezogen war.

"In den ersten Nachkriegsjahren gab es eine große Freibühne in einem der Höfe und eine Musikkapelle", erinnert sich der Rentner. Zudem habe man im Lauf der Jahre von der Stammwirtschaft ins örtliche Feuerwehrheim wechseln müssen, wo auch heute noch gefeiert wird. Im Unterschied zu damals seien aber heute noch mehr junge Männer dazu bereit, ein Ehrenamt bei der Organisation der Kirchweih oder im Festausschuss zu übernehmen.

Auch für Maders Sohn war es selbstverständlich, es dem Vater gleichzutun und als Kerwasbursche kräftig mit anzupacken. Zwar schaut Hans Mader selbst beim Baumaufstellen inzwischen lieber mit ausreichend Abstand zu, ans komplette Aufhören denkt er trotzdem nicht. "Ich habe es doch immer gerne gemacht. Es müssen sich einfach ein paar Bürger dafür hergeben und das sind letztlich immer dieselben", weiß der erfahrene Kerwasbursche.

Am Samstagmorgen lenkte er den Wagen für seine Kollegen, die den großen Kirchweihbaum aus einem Wald bei Ailersbach holten. Mit dabei war auch Hannes Schwarz. Der Sechsjährige kann zwar bei der harten Arbeit noch kaum mit anpacken, dafür hat er bereits eine Tätigkeit gefunden, die ihm großen Spaß bereitet. "Am liebsten schmücke ich den Baum", berichtet der Junge stolz. Für den jüngsten Kerwasburschen ist die jährliche Kirchweih schon beinahe zur Routine geworden. Fragt man Hannes danach, wie oft er bereits als Kerwasbursch bei den Feierlichkeiten mithelfen durfte, erhält man eine überraschende Antwort: "Schon sechs Mal!" Papa Bernd kann dies nur bestätigen und zeigt sich stolz über das Interesse seines Juniors.

"Der Zusammenhalt und die Kameradschaft in Biengarten sind einfach vorbildlich. Hier darf jeder mit anpacken - ob alt oder jung", sagt Bernd Schwarz, der seinem Sohn die Leidenschaft des Kerwasburschendaseins bewusst mit auf den Weg geben wollte.

Heuer auf Musik verzichtet


Auch in diesem Jahr war der ganze Ort auf den Beinen, um zu feiern. Eine Sache ließ man jedoch bewusst weg: die Musik. Ein aktueller Todesfall im Ort drückte die Stimmung, sodass man aus Respekt vor den Angehörigen auf die gewohnt fröhliche musikalische Umrahmung während des Baumaufstellens verzichtete.