Das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept steht kurz vor der Vollendung. Ein Büro hat die Zielsetzungen bis ins Jahr 2030 festgeschrieben.
Drei Tage lang, so stellte Bürgermeister German Hacker (SPD) fest, habe er gebraucht, um sich durch den Entwurf für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) durchzukämfen. Auf 181 Seiten hat das Leipziger Planungsbüro für urbane Projekte den aktuellen Stand der Gegebenheiten herausgearbeitet, die die Stadt Herzogenaurach charakterisieren. Außerdem werden zahlreiche Anregungen gegeben, die die Bürger gesammelt haben und die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen.
Herausgekommen sei nun tatsächlich die "eierlegende Wollmilchsau", aber das im positiven Sinne. Hacker hat ein "tolles Ergebnis" erkennen können. Davon kann sich der Planungsausschuss am kommenden Dienstag überzeugen, wenn der Entwurf erläutert wird. Die Bevölkerung ist einen Tag später an der Reihe, wenn beim zweiten öffentlichen Forum ab 19 Uhr im Jugendhaus rabatz die Isek-Ergebnisse den Bürgern vorgestellt werden. Danach ist der Stadtrat gefragt, einen Beschluss zu fassen. Das soll in der November-Sitzung stattfinden.
Dem Planungsausschuss kann am Dienstag nur ein grober Überblick gegeben werden, sagte Hacker im Pressegespräch. Alle Erkenntnisse detailliert darzulegen, sei Sache des intensiven persönlichen Studiums des Entwurfs. Dennoch habe das Büro eine umfassende Präsentation vorbereitet.
Thema Innenstadt
Fragt man Hacker nach ein paar Punkten, die ihm besonders wichtig erschienen, kann er schnell Beispiele nennen. Eine wichtige Erkenntnis für ihn sei es, dass das beauftragte Büro die Innenstadt weiter fassen möchte als bisher. Die Innenstadt solle also nicht an den ehemaligen Stadtmauer-Grenzen aufhören. Des Weiteren werden in der Studie die öffentlichen Plätze hervorgehoben, und der Grünraum für die Stadt. Das sei ein Ergebnis der Bürgerbefragung. "Solche Plätze sind für die Bürger sehr wichtig", sagte Hacker. Gleichwohl die Stadt in diesem Sinne auch schon aktiv gewesen sei. Allein die Gestaltung des Nürnberger-Tor-Platzes am Ende der Ritzgasse oder auch die beabsichtigte Neugestaltung des Aurachufers seien treffende Beispiele hierfür. Und noch einen Fingerzeig hat Hacker erhalten. So gebe es "ganz viele Hinweise der Bürger", aus dem Ideenamt oder dem Forum, dass ein kleiner Veranstaltungssaal gewünscht werde und sich auch die Stadtbücherei vergrößern solle. Genau das habe man mit dem Bau des Bürgerzentrums ja auch vorgehabt. Dennoch wurde das Projekt auf dem Hubmann-Areal, ergänzt durch eine große Tiefgarage, vorerst auf Eis gelegt. Aber das Thema werde wieder auf den Tisch kommen, und dann mit einer "klaren Unterfütterung" durch Isek und die Aussagen der Bürger. Deshalb sollte man in ein paar Jahren erneut in eine vernünftige Planung gehen, so der Bürgermeister.
Noch viel Arbeit
Überraschend sei übrigens nichts gewesen, was der Entwurf beinhaltet. Das bedeutet für Hacker auch, dass man jetzt nichts Wesentliches übersehen habe: "Ich sehe keine offene Flanke". Dennoch würden zahlreiche Maßnahmen aufgezeigt, die noch erforderlich sind. Also werde ein "Riesen Pensum" an Arbeit aufgezeigt. Das werde die Stadt noch mindestens zehn Jahre beschäftigen.