Ritter, Falkner, Spielleute, eine schlagkräftige Prinzessin und zwei Kamele - sie waren die Stars des Mittelaltermarktes in Hemhofen.
Wer sich schon immer mal im Baumstammwerfen üben wollte, war beim Vorgeplänkel des Ritterturniers am Sonntag in Hemhofen gerade richtig: Nach den Regeln der uralten schottischen Highland-Games maß sich eine gute Handvoll "echter Kerle" in diesem rustikalen Sport. Nicht jedem gelang ein formvollendeter Wurf - der Stamm muss sich einmal überschlagen, damit der Wurf Versuch überhaupt zählt. Aber es war eine Riesengaudi für Teilnehmer wie Zuschauer.
Tjost und Ringestechen
Genauso wie der Schlagabtausch zwischen dem "guten" Ritter Ulrich und seinem "bösen" Widersacher. Leider fing es just mit dem Auftritt der stolzen Recken an zu regnen, jedoch trotzen die Besucher des Mittelaltermarktes dem Nieselwetter und unterstützen Ulrich mit lautem Jubel und Gejohle. Die Ritter traten unter anderem im Ringestechen und im Tjost gegeneinander an. Ersteres erfordert viel Geschick, müssen die Ritter doch mit der Lanze Ringe aufnehmen, die ein Knappe hochhält - im vollen Galopp! In der Haut des Knappen wollte dabei sicher keiner stecken. Beim Tiost geht es darum, den Gegner vom Pferd zu stoßen. Danach kämpften die Ritter Schwert gegen Schwert am Boden weiter.
Musik, Kunsthandwerk und kreative Kostüme
Das Ritterturnier - bei dem übrigens auch eine Prinzessin antrat, die heutigen Mädchen durchaus als Vorbild dienen kann - war sicher der Höhepunkt des zweitägigen Marktes. Jedoch scharten sich vor allem die Kinder auch um zwei riesige Kamele, auf denen Rundritte angeboten wurden, und um die Falkner, die mit viel Geschichtswissen brillierten. Aufmerksamkeit bekamen zudem die Stände, an denen Handwerkskunst, Schmuck und Kleider angeboten wurden und so manch ein mittelalterlich Gewandeter erntete bewundernde Blicke.
Zwischendurch spielten immer wieder Musikanten zum Tanz auf und sorgten mit kleinen Gags und Einlagen für Lacher. Leider mussten auch sie meist darauf hoffen, dass die Musikliebhaber nicht regenscheu sind. Manch einer blieb dann doch lieber im Zelt und genoss die Vorstellung von dort.