Einige Weppersdorfer stören sich an dem Staub und dem Lärm, den Erdtransporte rund um einen Lagerplatz an der Straße Richtung Willersdorf verursachen.
Das Maisfeld wurde abgemäht und riesige Erdhaufen kamen zutage. Was geschieht hier?, fragten sich die Weppersdorfer. Noch dazu verbreiteten häufig fahrende Traktoren viel Lärm und vor allem Staub auf der Staatsstraße Richtung Willersdorf und den abzweigenden Feldwegen.
Für Aufklärung vor Ort sorgte nun Stefan Fischer auf Einladung von Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). Der Teichwirt lagert Erdreich von der Baustelle Seeside in Adelsdorf auf einer ihm gehörenden Fläche zwischen, um nach und nach die Dämme der von ihm bewirtschafteten Weiher zu sanieren. Das allerdings wird mindestens drei Jahre dauern, denn die Arbeiten können nur in der Zeit nach dem Abfischen und Ablaufen der Weiher durchgeführt werden.
Die Nachbarn jenseits der Staatsstraße machten ihrem Unmut Luft: "Uns stört nicht die Ansicht, sondern Staub und Lärm und die Riesenmaschinen, die im Fünf-Minuten-Takt hin- und herfahren", so
Anwohnerin Gabi Mönius. Den Dreck über Jahre wollen sie nicht akzeptieren. Fischer versicherte, möglichst schnell zu arbeiten, aber gerade bei den Weihern an und im Wald gebe es die Schwierigkeit, dass die Zufahrtswege über Dämme anderer Weiher zu schmal für heutige Traktoren seien. Ehe er seine Weiher in Angriff nehmen könne, müsse er erst die Zufahrten herrichten. "Mir wäre ein Direkteinbau viel lieber, das Wiederaufladen kostet mich einiges."
Menge muss reduziert werden
Aktuell habe es ein zusätzliches Problem gegeben, räumte Fischer ein. Er hat mehr Erdreich gelagert als ohne Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig ist. Die Bauaufsicht war schon auf dem Gelände und hat ihm eine Frist gesetzt, die Menge zu reduzieren. Das Umlagern werde bis Samstag, spätestens Montag erledigt sein.
Genehmigungsfrei lagern darf er 1000 Kubikmeter, genauer: auf einer Fläche von 500 Quadratmetern bis zu zwei Metern Höhe. Das ist viel Erde, aber diese Menge reicht laut Fischer gerade einmal für zwei Weiher. "Allein für den Gartenweiher haben wir 1000 Kubikmeter gebraucht", nannte Fischer als Beispiel. Fischer versicherte den versammelten Weppersdorfern, das er keinesfalls eine Handel mit Erdmaterialien beabsichtige. Die Lagerfläche hat er erworben, um später dort eine Halle für Landmaschinen zu errichten. Dafür werde er zu gegebener Zeit einen Bauantrag einreichen.
"Dagegen wehren wir uns, wenn das so wird wie beim Maschinenring in Willersdorf, wo früh um zwei Uhr die Bulldogs losfahren", sagte Anrainer Georg Mönius. Zum Bauvorhaben erläuterte der Bürgermeister: Es ist nur zulässig, wenn der Bauwerber eine Privilegierung nachweist.
"Als Landwirt wird er sie bekommen."
Im Verfahren beim genehmigenden Landratsamt werden dann auch die Immissionen genau geprüft, wusste Gemeinderatsmitglied Paul Sänger (FW) von einem vergleichbaren Vorhaben in Heppstädt. Auch Fischer erklärte, das sein Vorhaben schon vorab von den zuständigen Behörden geprüft werde.
Fischkal wird wegen des gesamten Vorhabens in den nächsten Tagen ein Gespräch mit den Fachleuten im Landratsamt haben. Danach, so lud er die Betroffenen ein, soll eine Lösung in kleiner Runde im Rathaus gefunden werden. Vorab erklärte Fischer schon, den Lagerplatz zu befestigen, damit durch das Fahren nicht so viel Staub aufgewirbelt werde.
Ein weiterer Nachbar merkte noch an: "Der Fahrer am Samstag fuhr vernünftig, das war nicht so laut wie bei den anderen." Die preschten richtig in die Einmündung zum Feldweg, an dem er wohnt und auch der Lagerplatz liegt. Wie es sich herausstellte, war der gelobte rücksichtsvolle Fahrer der Teichwirt selbst. Deshalb bat er die Betroffenen, Kontakt mit ihm aufzunehmen, wenn andere rücksichtslos führen.