Wenn das eigene Haus zu groß wird .  . .

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Hier in Verlängerung der Ezzilostraße ist das neue Baugebiet geplant. Neben 28 Einfamilienhäusern soll auch eine seniorengerechte Wohnanlage mit zehn Kettenhäusern entstehen. Foto: Andreas Dorsch
Hier in Verlängerung der Ezzilostraße ist das neue Baugebiet geplant. Neben 28 Einfamilienhäusern soll auch eine seniorengerechte Wohnanlage mit zehn Kettenhäusern entstehen. Foto: Andreas Dorsch
 

Im neuen Baugebiet am nordwestlichen Ortsrand von Etzelskirchen ist auch eine Anlage für seniorengerechtes Wohnen vorgesehen.

In Höchstadt gibt es immer mehr in die Jahre gekommene Eigentümer von 1000-Quadratmeter-Grundstücken mit kleinen Villen, denen ihr Anwesen zu groß geworden ist. Die Kinder sind aus dem Haus, Räume stehen leer und der Garten verlangt einen Arbeitsaufwand, den die Bewohner nicht mehr leisten können und auch nicht wollen.

Sie suchen nach Möglichkeiten, den Lebensabend aber trotzdem in einem eigenen Heim zu verbringen, das auch behindertengerecht sein soll. Solchen Wohnraum zu schaffen, ist Ziel der Stadt Höchstadt. Jüngst hat der Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen, mit dem genau diese Zielgruppe angesprochen werden soll.


28 kleine Grundstücke

"Lehmgrube II" heißt das 2,2 Hektar große Gebiet, das an die vorhandene Bebauung im Nordwesten von Etzelskirchen angrenzt.
Erschlossen wird es über die Ezzilostraße, die Richtung Westen verlängert wird. 28 Grundstücke für Einfamilienhäuser mit einer Größe zwischen 500 und 600 Quadratmetern sind vorgesehen und außerdem die Wohnanlage für die ältere Bevölkerung.

Die Seniorenanlage plant der Grundstückseigentümer zusammen mit dem Architekten Fritz Wiesneth. Der hat von der Stadt auch den Auftrag für den Bebauungsplan über dieses kleinere Gebiet bekommen.

Die Planung sei in enger Abstimmung mit der Stadt erfolgt, sagt dazu Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Er hält dieses Angebot für Senioren für sehr sinnvoll. Brehm: "Es ist gut, wenn jemand diese Marktlücke schließt." Von der Stadt sei es so gewollt und werde mit getragen.

Es sei auch gut, wenn ein Privatmann ein solches Angebot schafft. Die Stadt mache ohnehin nur Dinge, die andere am Markt nicht leisten können, sagt der Bürgermeister. Höchstadt steuere das Projekt mit dem Bebauungsplan und mache es darin auch zur Bedingung.

Architekt Wiesneth hat den Bebauungsplan auf die Grundidee der Seniorenanlage abgestimmt. Er ist überzeugt, dass es für die zwei Mal fünf Kettenhäuser genügend Nachfrage gibt. Die Leute, die ihre größeren Anwesen verkauft haben, "haben Geld und wollen was Kleines", meint Wiesneth.

Geplant hat er eingeschossige Kettenhäuser, die so am Hang angeordnet sind, dass überall ein ebenerdiger Zugang möglich ist. Daneben soll es einen extra Bau als Kommunikationstreff für die Siedlung geben. Auch einen kleinen Bach sieht der Plan vor.

In dem Baugebiet erwarten Wiesneth und auch Bürgermeister Brehm eine gute Mischung aus Jung und Alt, weil in die Einfamilienhäuser viele junge Familien einziehen werden. Wiesneth sieht in Höchstadt einen Mangel an solchen seniorengerechten Wohnanlagen. "Der Übergang vom großen Einfamilienhaus ins Altersheim ist viel zu krass", sagt der Architekt.

Trotzdem soll die geplante Anlage auch vom benachbarten Altenheim des BRK profitieren. Brauchen die künftigen Bewohner der Kettenhäuser auch einmal Betreuung oder Pflege, könnte das vom Altenheim aus gemanagt werden. Für Altenheimleiter Jan Pyschny "grundsätzlich denkbar". In einer Art betreutem Wohnen wären für Pyschny auch Pflegedienstleistungen möglich.