Waldbrand bei Erlangen: Behörde verhängt Maßnahme - "ernsthafte Gefahr"
Autor: Ellen Schneider
Erlangen, Freitag, 16. Mai 2025
Auch mehr als zwei Wochen nach dem Brand im Tennenloher Forst glimmen vor Ort weiter Glutnester. Das Landratsamt sieht sich daher zu einer strikten Regelung gezwungen.
Die Auswirkungen des großflächigen Waldbrands im Landkreis Erlangen-Höchstadt sind auch Wochen nach dem Ausbruch noch spürbar. "Die Glutnester im Tennenloher Forst glimmen weiterhin und stellen immer noch eine ernsthafte Gefahr dar", teilt das Landratsamt mit. Laut einer Mitteilung sieht man sich daher "verpflichtet" zur Sperrung von gefährdeten Wegen.
Ausgebrochen war der Waldbrand am 30. April - auf 40.000 Quadratmetern breiteten sich die Flammen aus. Die Polizei ermittelt mittlerweile auch wegen des Verdachts der Brandstiftung, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken wenige Tage nach dem Ausbruch des Feuers. Laut dem Landratsamt sind rund um die Uhr zwölf Mitarbeiter von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) vor Ort, um die Lage zu sichern.
Neue Regelung im Tennenloher Forst: Landratsamt sperrt gefährdete Wege
Die Arbeit der Einsatzkräfte wurde allerdings unlängst erschwert: Im Gespräch mit inFranken.de berichtete Sebastian Weber, Pressesprecher der Kreisbrand-Inspektion Erlangen-Höchstadt, bereits von dem "respektlosen" und riskanten Verhalten mancher Jogger, Spaziergänger und Radfahrer während des Einsatzes im Tennenloher Forst. Das machte auch die Wildtierhilfe Süddeutschland zuletzt "baff, erstaunt und sprachlos", wie sie in den sozialen Medien mitteilte. Die Tierschützer halten vor Ort weiterhin Ausschau nach verletzten Tieren. Auch an den Wildpferden im naheliegenden Gehege ging der Brand nicht spurlos vorbei.
Die Ausbreitung des Feuers konnte laut einer Mitteilung des Landratsamtes zwar gestoppt und der Brandbereich auf etwa 20.000 Quadratmeter eingedämmt werden - dennoch bleibt die Lage angespannt. In einer Warnung riet die Stadt Erlangen den Bewohnern deshalb zuletzt, "bei Brandgeruch oder Rauch Fenster und Türen geschlossen halten".
Aufgrund der Trockenheit und der laufenden Löscharbeiten hat das Landratsamt Erlangen-Höchstadt jetzt beschlossen, gefährdete Wege im betroffenen Gebiet zu sperren. Gemeinsam mit dem Bundesforst und den Bayerischen Staatsforsten würden entsprechende Warnschilder an den Waldwegen und Straßen aufgestellt, um die Bevölkerung zu schützen.
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Für die strikte Maßnahme gebe es mehrere Gründe: Zum einen sei die Bodenstruktur des betroffenen Gebiets durch die Hitze instabil, was das Risiko von umstürzenden Bäumen erhöhe. Zusätzlich könne es durch wechselnde Wetterbedingungen zu starker Rauchentwicklung kommen, die besonders in schlecht belüfteten Bereichen ein erhöhtes Risiko für Kohlenmonoxidvergiftungen berge. Auch der Zustand durch die bekannte Munitionsbelastung im Boden des Tennenloher Forsts könnte sich durch die Hitze verändert haben, was ein zusätzliches Risiko darstelle.
"Ein Betreten durch die Bevölkerung würde die Arbeit der Hilfskräfte erheblich erschweren und gefährdet zudem die eigene Sicherheit", betont das Landratsamt und bittet die Bevölkerung daher eindringlich, die Sperrungen zu respektieren und die betroffenen Wege nicht zu betreten. Das Areal rund um das Brandgeschehen umfasst einen Radius von etwa einem Kilometer. Eine genaue Karte der gesperrten Bereiche ist auf der Website des Landratsamtes abrufbar.