Beim Sommerkonzert überzeugten 150 Schul-Musiker des Gymnasiums in Höchstadt. Sie spielten ein von ihrem ehemaligen Lehrer Rüdiger Kaufmann komponiertes "Songratorium" und untermalten das Stück mit schottischen Bildern.
Ein Sommerkonzert besonderer Art - eine Uraufführung - konnten die vielen Zuhörer am vergangenen Mittwoch und Donnerstag in der alten Aula des Gymnasiums Höchstadt erleben.
Rüdiger Kaufmann, ehemaliger Lehrer am Gymnasium, Musiker aus Leidenschaft, der immer noch im Nebenamt das Orchester leitet und Instrumentalunterricht erteilt, führte sein Werk "Auld Scotia" auf. Es ist ein "Songratorium" für Soli, Chor und Orchester, ein Zyklus schottischer Traditionals.
Tosender, nicht enden wollender Applaus und Fußgetrampel ließen die alte Turnhalle des Gymnasiums an beiden Abenden am Ende einer großartigen Aufführung erzittern. Zwei Mal wurde das musikalische Werk mit fast 100 Sängern und 50 Musikern vor vollem Haus aufgeführt.
In zehn musikalischen Bildern, gesungen, getanzt und musiziert, erklangen Harfe, Landsknechtstrommel, Pauken und das große Orchester. Der Komponist gab selbst den zahlreichen Zuhörern in jedes der zehn Bilder eine kleine Einführung. In der Ouvertüre stimmte er sie musikalisch mit Fotos aus Schottland in die Geschichte des Soldaten ein, der seine Liebste findet, von ihr Abschied nimmt, weil er in die Schlacht ziehen muss, und sie dann nach gesunder Heimkehr heiratet.
Zarte Harfentöne, Flöten- und Posaunenklänge wechselten sich in der Liebesgeschichte und beim Kampfgetümmel ab. Die Musik malte Bilder und der Zuhörer brauchte oft nur die Augen zu schließen, um sich in die Melodienwelt Schottlands hineinzuversetzen. Die Gesangssolisten Eva Zink, Erik Ranger, Christoph Mayer, Daniela Molden und Yannik Südbeck sangen souverän ihren Part und ernteten Applaus. "Ich habe mit den schottischen Liedern, alles überlieferte, echte Weisen, musikalisch gespielt", erklärte Kaufmann.
Ausflug in die Highlands Vor der Zugabe bedankte sich Schulleiter Bernhard Lohneiß: "Die Kollegen, die schon gestern da waren, haben nicht gelogen: Als ich die Bilder sah und die Musik hörte, habe ich gemeint, ich ziehe mit über die Highlands", schwärmte er. "Ihr habt auf hohem Niveau musiziert, getanzt und gesungen und wir brauchen uns nicht vor einem Musischen Gymnasium verstecken."
Es war wirklich eine perfekte Zusammenarbeit zwischen dem Komponist, Chor- und Orchesterleitern. "Es braucht nur einen, der eine Idee hat und dann alles zusammenführt", meinte der Schulleiter zufrieden und stolz mit Blick auf den "Meister in Pension" Rüdiger Kaufmann.
Auch für die Schüler waren es zwei schöne Abende: "Uns hat es echt super gefallen", verrieten die Chorsängerinnen Julia, Helen, Eva, Bianca und Melissa. "Es war zwar die letzte Zeit ein bisschen stressig - nicht nur für uns, sondern auch für die Lehrer. Aber wir haben echt gerne mitgemacht", sagten sie. "Schade, dass es nun vorbei ist!"
Bürgermeister Gerald Brehm (JL) und Dekan Kilian Kemmer waren begeistert: "Es geht mir das Herz auf, wenn man die Schüler, die man sonst in der Bank im Unterricht vor sich hat, so begeistert musizieren hört", so der Dekan.