Die Bereiche Tourismus und Naherholung nehmen breiten Raum in einem städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Gemeinden Pommersfelden und Frensdorf ein.
"Es wäre wichtig, dass die Gäste, die das Schloss besuchen, auch etwas zu essen bekommen", betonte Holger Kess. Es gebe zwar gastronomische Angebote in
Pommersfelden, aber kein Restaurant, das eine komplette Busladung abfertigen könne.
In der Sitzung des Gemeinderats stellte Kess vor, was die Städteplaner des Würzburger Büros Holl seit Ende 2015 erarbeitet hatten. Denn die Gemeinde Pommersfelden will zusammen mit der Nachbarkommune Frensdorf in das Bund-Länder-Programm zur Städtebauförderung einsteigen. Dafür ist ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek) notwendig, das Kess jetzt vorlegte. Nur der Zusammenschluss ähnlich strukturierter Gemeinden macht es möglich, Mittel aus dem Fördertopf des Bundes zu erhalten.
200 Seiten mit Vorschlägen
Nun sind die Ortsteile der Gemeinde Pommersfelden größtenteils recht "frisch" dorferneuert. Im Kernort Pommersfelden allerdings liegt die Dorferneuerung schon Jahrzehnte zurück. Genau hier haben die Planer auch angesetzt und vergangenen Herbst in einem Workshop zusammen mit den Bürgern Schwerpunkte erarbeitet. Mehr als 200 Seiten dick ist das Werk geworden. Die darin aufgezeigten "Handlungsfelder" reichen von Tourismus, Kultur und Naherholung über die Entwicklung des Ortskerns, Wohnraumangebot, Nahversorgung, Mobilität, Energie/Umwelt bis hin zur gewerblichen Entwicklung.
Jede Menge interessanter Ideen und Vorschläge treffen in dem Konzept aufeinander. Allerdings dürften viele von ihnen nicht einfach zu realisieren sein. Breiten Raum nehmen Tourismus und Naherholung ein. Unter Nutzung des landschaftlichen Potenzials der Reichen und Rauhen Ebrach sowie der Aisch solle die Landschaft "besser erlebbar gemacht werden", finden die Planer. Eine "Vermarktungsstrategie" solle erarbeitet werden.
Bei der touristischen Entwicklung kommt natürlich Schloss Weissenstein eine tragende Rolle zu. Events, Konzerte, Gartenausstellung - vieles sei bereits vorhanden, räumte Kess ein. Er sieht jedoch auch Defizite. So zum Beispiel, "dass der Schlosshof temporär geschlossen ist". Vom Schloss sollten Besucher "bequem" in den Ortsbereich gelangen können. Der Ort, bislang eher "Anhängsel" solle so erlebbar werden. Einen Rundwanderweg entlang der Schlossmauer könne er sich vorstellen, wie auch eine Gesamtplanung für das Areal des alten Wasserschlosses. Nahe dabei sollten Parkplätze und eine öffentliche Toilette geschaffen und der Umgriff des Kriegerdenkmals neu gestaltet werden. In Pommersfeldens Ortskern hält Kess einen Platz als "sozialen Treffpunkt" für angeraten. Außerdem schlägt er vor, das Heimatmuseum, das bislang ein Schattendasein führe, aufzuwerten.
Der "Ausstrahlungseffekt" von Schloss Weissenstein könne auch die gesamte Region aufwerten. Für Pommersfelden und Frensdorf gemeinsam sei die Entwicklung einer Freizeitlandschaft mit einem Rad- und Wanderwegenetz interessant. Denkbar sei zum Beispiel ein "Storchenradweg" einschließlich Fahrradverleih. Wenn möglich, sollten die Störche durch installierte Kameras zu beobachten sein.
Wie Bürgermeister Hans Beck (WB Sambach) mitteilte, ist der nächste Schritt die Weiterleitung des Isek-Konzepts an die Regierung von Oberfranken. Bis Mitte nächster Woche besteht für die Gemeinderäte noch die Möglichkeit, weitere Vorschläge einzureichen.