Mitarbeiter des Tierheims Erlangen fanden am Sonntag (9. März 2025) einen ausgesetzten Hund in einer Box. Vor allem ein Detail bereitete den Tierschützern anfänglich "große Sorgen". Wenig später meldete sich der Besitzer.
Das Tierheim Erlangen wandte sich am Sonntag (9. März 2025) mit einem emotionalen Post an die Öffentlichkeit. Mitarbeiter hatten einen ausgesetzten Hund in einer Box vor dem Tierheim gefunden. "Mal wieder ein Hund aus dem Auslandstierschutz, der nur wenige Monate in Deutschland war", teilte das Team in diesem Zuge mit. Das konnte demnach anhand des Passes ermittelt werden, der zusammen mit Medikamenten in die Box gelegt worden war. Erst kürzlich war auch Schäferhund Hektor herzlos an einen Baum gebunden worden.
Aufgrund der beiliegenden Medikamente sei die "Sorge anfangs groß gewesen", wie Tierheim-Sprecherin Laura Vanessa Legradi am Dienstag (11. März 2025) gegenüber inFranken.de berichtet. "Wenn Hunde ausgesetzt werden, dann müssen wir bei null anfangen, weil wir zunächst keine Informationen zum Gesundheitszustand des Tieres haben", erklärt sie. Auch in diesem Fall habe man deshalb nicht gewusst, welche Vorerkrankungen vorliegen. Deshalb appellierten die Tierschützer an die Verantwortung der Besitzer und baten um Hinweise, um den Halter ausfindig machen zu können. Nach Angaben des Tierheims scheint dieser Appell Wirkung gezeigt zu haben.
Hund Aaron vor Tierheim Erlangen ausgesetzt: "nicht zu rechtfertigen"
"Auch dank der sozialen Medien und der dadurch gewonnenen Reichweite, bekommen wir mittlerweile meistens raus, woher ausgesetzte Hunde kommen", erklärt Legradi. In diesem Fall sei das ähnlich gewesen, nur dass sich diesmal der Besitzer bei den Tierschützern gemeldet habe und nicht umgekehrt.
"Es hat anschließend ein Gespräch stattgefunden und wir haben eindringlich mit ihm geredet." Über Details oder konkrete Hintergründe wolle sie keine Auskunft geben. "Die Sache konnte geklärt werden, dennoch ist es natürlich nicht zu rechtfertigen, wenn Tiere ausgesetzt werden", betont sie.
Der ausgesetzte Hund heißt demnach Aaron und ist knapp vier Jahre alt. Nach einer ersten Untersuchung konnten die Tierschützer erleichtert aufatmen. Laut Legradi ist der Mischlingsrüde "soweit fit" und kann schon bald in die Vermittlung gehen. "Er ist ein ganz, ganz lieber Kerl und sehr zutraulich und verschmust", berichtet sie.
Tierheim-Sprecherin erklärt trauriges Phänomen - "wird oftmals nur anhand eines Bildes ausgewählt"
Dass Hunde aus dem Auslandstierschutz nach kurzer Zeit in deutschen Tierheimen landen, kommt laut Legradi immer wieder vor. Das Problem sieht sie in diesen Fällen vor allem in der fehlenden Kommunikation bei der Vermittlung. "Wenn man sich bei uns im Tierheim einen Hund holen möchte, dann lernen sich die Interessenten und der Hund erstmal kennen und wir schauen uns ganz genau an, ob das zusammenpasst", erklärt die Tierschützerin. Somit können Hund und zukünftiger Besitzer bereits vor der Vermittlung eine Verbindung zueinander aufbauen.
Das sei bei der Vermittlung aus dem Auslandstierschutz nur schwer möglich. "Da wird der Hund oftmals nur anhand eines Bildes ausgewählt, was dazu führt, dass sich Leute einen Hund holen und dann merken, dass es nicht so passt, wie sie sich das vorgestellt haben." Um das zu vermeiden, sei es deshalb wichtig, sich vorher gut zu informieren. Zudem sollten Interessenten der entsprechenden Tierschutzorganisation auch möglichst viele Informationen über ihre eigenen Lebensumstände mitteilen, damit eingeschätzt werden kann, ob Hund und Interessent zusammenpassen oder nicht.