"Sehr berührender Moment": Erlangerin rettet kleiner Helene das Leben

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Erlangerin rettet kleinem Mädchen das Leben - "sehr berührender Moment"
Jessica Sandler aus Erlangen hat mit ihrer Stammzellenspende einem kleinen Mädchen das Leben gerettet.
Erlangerin rettet kleinem Mädchen das Leben - "sehr berührender Moment"
Privat/ DKMS

Mit einem Schritt, der sie Überwindung kostete, konnte eine 30-jährige Erlangerin einem kleinen Mädchen das Leben retten. Von der rührenden Geschichte hat sie jetzt auf einer Pressekonferenz der Initiative #FrankenfuerdasLeben berichtet.

Jessica Sandler aus Erlangen hat einem Kind in Deutschland mit ihrer Stammzellenspende das Leben gerettet. Die rührende Geschichte teilte die 30-Jährige vergangene Woche im Zuge einer Pressekonferenz in Nürnberg, bei der die Initiative #FrankenfuerdasLeben vorgestellt. Für diese haben sich mehr als 20 Partner zusammengeschlossen, um die DKMS fortan mit besonderen Typisierungs-Aktionen bei ihrer Arbeit im Kampf gegen Blutkrebs zu unterstützen.

Nach Angaben der DKMS hatte Sandler im Februar 2022 mit ihrer Stammzellspende einem Kind in Deutschland eine zweite Lebenschance geschenkt. Das Mädchen sei heute vier Jahre alt, gesund und gehe in den Kindergarten. Aufmerksam auf die DKMS wurde Sandler nach eigenen Angaben während ihres Studiums an der FAU Erlangen-Nürnberg. 2018 habe sie sich dort im Zuge einer Typisierungs-Aktion registrieren lassen. 

Erlangerin berichtet von Stammzellenspende: "Ein sehr berührender Moment"

"Für mich gab es keinen Grund dafür, nicht hinzugehen. Wenn das Angebot zu helfen einem so auf dem Silbertablett serviert wird, muss man das wahrnehmen", berichtet Sandler. Zwei Jahre nach ihrer Registrierung, Ende 2020, habe sie dann Post von der DKMS erhalten. Wie sie berichtet, habe sie zunächst gedacht, dass es sich nur um Werbung handle - doch weit gefehlt. Sie sei aufgefordert worden bei ihrem Hausarzt Blut für eine Bestätigungstypisierung abzugeben, da sie vielleicht ein Match sein könnte. Die Blutprobe habe schließlich ergeben, dass sie tatsächlich die passende Spenderin sei und im Februar 2022 im DKMS Entnahmezentrum in Dresden Stammzellen spenden solle.

"Ich hatte Angst, vielleicht ohnmächtig zu werden und es nicht zu schaffen", erinnert sie sich. "Die DKMS hat mir bei den Aufklärungsgesprächen und dem Voruntersuchungstermin in Dresden aber die Angst nehmen können. Da fühlte ich mich sehr gut aufgehoben", berichtet sie den Anwesenden bei der Pressekonferenz. "Ich habe ja auch bei der Spende gesehen, das Blut läuft nicht nur raus, sondern es kommt auch zurück ohne die Stammzellen", sagt Sandler und lacht. "Das hat mich beruhigt." Die ambulante Spende dauerte ihr zufolge drei Stunden. Kurz darauf habe sie erfahren, dass ihre Zellen an ein Kind in Deutschland gingen. Für Sandler sei das "ein sehr berührender Moment" gewesen.

Kurz vor Weihnachten 2022 habe sie dann über die DKMS einen anonymen Brief der Familie des Kindes erhalten, den die Mutter aus der Sicht des Mädchens geschrieben und in dem sie Sandler "ein erstes positives Update mitgeteilt" habe. Ihre Stammzellen hatten sich demnach bereits im Körper des Kindes eingenistet und angefangen, gesundes Blut zu bilden. "Das war ein super schönes Weihnachtsgeschenk", erinnert sich Sandler. Ab da sei man hin und wieder in Kontakt gestanden und habe schließlich Adressen ausgetauscht. Sandler weiß seither, dass sie der kleinen Helene ein zweites Leben geschenkt hat. Für sie stehe deshalb fest: Auch wenn Blutentnahmen nicht ihr Ding sind, Stammzellen würde sie jederzeit wieder spenden. Weitere Nachrichten aus Erlangen findet ihr in unserem Lokalressort.