Vier Abstiege kratzen Silvan Kratz nicht

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Tim Lausen (SC Adelsdorf)
Tim Lausen (SC Adelsdorf)
 
Silvan Kratz (FC Trailsdorf)
Silvan Kratz (FC Trailsdorf)
 
Dominic Motschiedler (SpVgg Etzelskirchen)
Dominic Motschiedler (SpVgg Etzelskirchen)
 

Die Verletztenmisere beim FC Trailsdorf machte auch vor dem Torwart nicht Halt, dennoch will der 27-Jährige am Sonntag zwischen den Pfosten stehen.

Obwohl Keeper Silvan Kratz mit Trailsdorf bereits vier Mal abgestiegen ist, hält er dem Verein aus der A-Klasse Bamberg 1 die Treue. Der 27-Jährige, der für zwei Spielzeiten beim SC Adelsdorf das Tor hütete, will am Sonntag die Zähne zusammenbeißen.

Wer hat Sie angespielt?

Silvan Kratz: Mein ehemaliger Mannschaftskollege und Schulfreund Tim Lausen, mit dem ich ein tolles A-Jugend-Jahr beim FC Eintracht Bamberg hatte und der mich damals nach Adelsdorf lotste.

Der SC Adelsdorf kämpft in der Bezirksliga gegen den Abstieg, im Moment fehlen sieben Punkte zum rettenden Ufer. Packt Ihr Ex-Verein den Klassenerhalt?

Ich bin zuversichtlich. Erstens habe ich noch eine Wette am Laufen und zweitens bin ich mir sicher, dass eine Mannschaft mit so viel Qualität nicht den Weg in die Kreisliga gehen wird. Ich drücke ihnen auf jeden Fall die Daumen, dass sie in den restlichen Spielen genügend Punkte holen, um am Ende der Saison über dem Strich zu stehen.

Sie stehen mit Trailsdorf in der A-Klasse Bamberg 1 als Absteiger derzeit nur auf dem siebten Platz. Warum verläuft die Saison so holprig?
Wir sind gut aus den Startlöchern gekommen, doch nach und nach hat uns das altbekannte Verletzungspech einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass wir selten mit der gleichen Aufstellung spielen konnten. Das soll keine faule Ausrede sein, die anderen Teams haben schließlich Jahr für Jahr mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Wir haben uns natürlich andere Ziele gesetzt, trotzdem stecken wir den Kopf nicht in den Sand und versuchen, noch so viele Punkte zu holen, wie es geht.

Jüngst hat das Verletzungspech auch Sie heimgesucht...
Ja das stimmt. Ich habe mir beim Warmmachen am Sonntag in Ampferbach/Steinsdorf einen Kapselriss am Finger und eine Beckenprellung zugezogen. Trotzdem werde ich voraussichtlich am Sonntag gegen Elsendorf wieder auf dem Feld stehen.

Mit Unterbrechung bestreiten Sie Ihre sechste Saison in Trailsdorf, sind mit Wacker von der Bezirksoberliga bis in die A-Klasse abgestiegen. Ist das auf Dauer nicht frustrierend?

Vier Abstiege mit einem Verein sind natürlich eine Hausnummer und frustrierend ist das schon, aber in erster Linie geht es darum, Spaß am Fußball zu haben, egal in welcher Liga man spielt. Für mich ist entscheidend, dass man sich im Verein wohlfühlt.

Mit einem Sieg am Sonntag können Sie sich vom Tabellennachbarn absetzen. Was erhoffen Sie sich vom Duell?

Zuerst, dass wir verletzungsfrei aus dem Spiel kommen, und dann natürlich, dass die drei Punkte bei uns bleiben. Wichtig ist, dass wir zum Saisonendspurt Gas geben, um nicht von dem einen oder anderen Verein noch eingeholt zu werden.

An wen spielen Sie weiter?
An Dominic Motschiedler, der bei der SpVgg Etzelskirchen in der Kreisklasse 1 ER/PEG kickt. Kennengelernt habe ich ihn, als er zur Kreisliga-Saison zu uns nach Trailsdorf gewechselt ist. Köstlich amüsiert habe ich mich über seine stark getretenen, aber nicht besonders genauen Schüsse, die des Öfteren den Parkplatz besuchten, anstatt auf mein Tor zu kommen. Fairerweise muss ich sagen, dass, wenn sie aufs Tor kamen, nicht mehr viel zu machen war.