Nach drei Jahren als SG ist Schluss: Höchstadt und Gremsdorf gehen nach der Saison getrennte Wege.
Im Rennen um den Aufstieg in die Kreisklasse hat die SG Höchstadt/Gremsdorf die beste Ausgangsposition, doch ungeachtet des Saisonausgangs wird die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen im Sommer beendet. Beide Parteien profitierten von der Zusammenarbeit, verfolgen nun aber unterschiedliche Ziele.
Im Sommer 2016 beendete der TSV Höchstadt/Aisch die Spielzeit auf Rang 8 der A-Klasse 2, der SC Gremsdorf stand im Tableau auf dem vorletzten Platz und war demnach eigentlich abgestiegen. Doch die beiden Vereine entschieden sich zur Zusammenarbeit, sodass der Sport-Club in der Liga bleiben durfte. Das erste gemeinsame Jahr verlief holprig, der Gang in die B-Klasse wurde nur knapp verhindert. Doch in der Saison 2017/18 lief es schon deutlich besser, wenngleich eine schwächere Rückserie ein besseres Abschneiden als Rang 5 verhinderte.
Einvernehmliche Trennung
Nun geht der Zusammenschluss als klarer Aufstiegs-Favorit in die anstehende Rückrunde, doch im Fall der Fälle würde lediglich der TSV in die Kreisklasse gehen. "Die Spielgemeinschaft hat beiden Seiten die Möglichkeit gegeben, sich zu konsolidieren und neu auszurichten. Nun haben wir uns unterhalten und entschieden, getrennt weiterzumachen", erklärt Andreas Riedel, Abteilungsleiter der Höchstadter. Er betont ebenso wie sein Gremsdorfer Gegenpart, dass die Auflösung im Guten erfolge und es keine interne Streitigkeiten gegeben habe.
Doch zu groß wurden die Unterschiede in den eigenen Ansprüchen und in der Zukunftsplanung. Während der TSV neben dem geplanten Aufstieg auch mittel- und langfristig eine wichtige Rolle in der Region spielen will und dafür auch bereit ist, deutlichen Mehraufwand zu betreiben, wollen die Gremsdorfer wieder eine eigene erste Mannschaft stellen. "Wir haben in Trainer, Equipment und Spieler investiert, was auch mit Mehrkosten verbunden ist. Das war auf Dauer für den Gremsdorfer Kostenrahmen nicht mehr tragbar", sagt Riedel.
Höchstadt hat ambitionierte Ziele
Michael Geyer, Abteilungsleiter des Sport-Clubs, bestätigt die Sichtweise von Andreas Riedel. "Wir wussten, dass Höchstadt ambitioniertere Ziele hat. Demnach wollten wir wieder etwas eigenes auf die Beine stellen, auch weil wir den finanziellen Schritt so nicht mitgehen können." Wenngleich der Zusammenschluss eineinhalb Jahre auf dem Sportgelände in Gremsdorf spielte, war der eine oder andere Einheimische zuletzt bezüglich der Einsatzzeiten ein wenig außen vor und spielte nur in der B-Klasse. Vor allem jüngere Spieler mussten sich durch die qualitativ hochwertigen Verstärkungen mit dem Unterhaus begnügen.
Ab Sommer wird Gremsdorf mit einer eigenen ersten Mannschaft in der B-Klasse auflaufen, dann vielleicht auch mit einem neuen Spielertrainer. Geyer befindet sich in intensiven Gesprächen mit einem Kandidaten, spruchreif sei aber noch nichts. Im Herrenbereich trennen sich die Wege der beiden Teams, doch im Jugendbereich bleiben mehrere Spielgemeinschaften bestehen, auch bei den Alten Herren ist eine Zusammenarbeit vorhanden. Bis zum Saisonende wird Gremsdorf aber noch einmal alles in die Waagschale werfen. "Wenn wir gemeinsam aufsteigen, dann freuen wir uns natürlich genauso wie Höchstadt auch. Wir wünschen ihnen für die Zukunft viel Erfolg", betont Michael Geyer.
Ruschig nicht mehr Trainer
Seit Dezember 2016 agierte Andre Ruschig als Spielertrainer, seit dieser Saison stand ihm Deniz Uyar als gleichberechtigter Übungsleiter zur Seite. Wenngleich der 30-Jährige weiterhin als Akteur zur Verfügung stehen wird, verlässt er das Trainergespann und wird stattdessen in anderer Funktion beim TSV Höchstadt/Aisch tätig sein. "Andre soll mich in der Organisation unterstützen. Wir wollen gemeinsam den TSV für die Region wieder interessanter und salonfähiger machen", sagt Riedel.