Michael Knüfer ordnet die Abwehr mit vollem Einsatz, zuletzt feierte der 30-Jährige aber ein ungewöhnliches Erfolgserlebnis in der gegnerischen Hälfte.
Der TSV Neuhaus/Aisch überwinterte in der A-Klasse 2 ER/PEG auf dem zweiten Tabellenrang und kann sich berechtigte Hoffnungen auf den Gang in die Kreisklasse machen. Dafür soll Michael Knüfer den Laden hinten dicht halten, offensiv tritt der Innenverteidiger eher selten erfolgreich in Aktion.
Wer hat Sie angespielt?Michael Knüfer: Das war Daniel Slansky vom FC Frimmersdorf. Wir sind lange Jugendfreunde, er ist gebürtig aus Neuhaus, genau wie ich. Nachdem er zwei Jahre in Baiersdorf in der Jugend gespielt hat, haben wir noch zwei Jahre zusammen beim TSV gespielt.
Er hat Sie als ehrgeizigen und robusten Verteidiger beschrieben, trifft das zu? Das stimmt schon, früher ging es teilweise sogar über den gesunden Ehrgeiz hinaus. Beim Fußball kenne ich keine Kompromisse. Auch wenn es in einem Trainingsspiel kurz vor Schluss ausgeglichen ist, gehe ich voll in den Zweikampf rein. Aber ich haue niemanden von hinten um, schließlich will ich meine Mitspieler nicht verletzen.
Nach Zwischenstopps in Uehlfeld und in Tennenlohe spielen Sie bereits zum dritten Mal in Neuhaus. Lässt Sie der Verein nicht los?Ich habe hier angefangen, habe kurzzeitig aber die Lust verloren und bin durch einen Arbeitskollegen nach Uehlfeld gekommen. Dann bin ich aus beruflichen Gründen nach Nürnberg gezogen, ehe ich komplett aufgehört habe. Doch nach einer gewissen Zeit hat es mich doch im Fuß gejuckt. Filip Bauer kannte ich noch aus unserer gemeinsamen Zeit in Neuhaus. Dadurch, dass er in Tennenlohe trainiert hat, habe ich dann dort gekickt. Aber der TSV ist doch irgendwie mein Heimatverein.
In Ihrer Karriere sind Sie dreimal aufgestiegen, aber nie mit Neuhaus. Jetzt stehen Sie mit Ihrer Mannschaft auf Rang 2 - wie schätzen Sie die Chancen ein, dass es dieses Mal klappt? Die Vorrunde ist mega gelaufen, nur die zwei Niederlagen gegen Bammersdorf und Uehlfeld waren ärgerlich. Wir sind eine junge Mannschaft, manchmal fehlt da noch die Cleverness. Aber wer will nicht aufsteigen? Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn der Schiri abpfeift und du weißt, dass du aufgestiegen bist! Es ist auf jeden Fall möglich, da ja jetzt auch unser Trainer Thanasi Chiarelli mitspielt. Das gibt den Extra-Kick.
Ihr müsst bei der DJK-SC Neuses ran, das Hinspiel endete 6:0. Wird das ein Selbstläufer?Auf keinen Fall. Ich denke, dass sie in der Hinrunde unter ihren Möglichkeiten blieben. Sie sind nicht so schlecht wie ihr Tabellenplatz. Die Platzverhältnisse werden bestimmt schwierig, es wird ein Kampfspiel.
Nach sieben torlosen Jahren haben Sie Ende Oktober für die Reserve in der B-Klasse eingenetzt. Warum war die Durststrecke so lang?Ich bin kein Goalgetter. Vor dem gegnerischen Tor fehlen mir Glück und Coolness - ich bekomme irgendwie immer den Flattermann. Das Tor im Oktober war ein Freistoß aus 40 Metern, der vor dem Torwart aufsprang. Der war von meinem Mitspieler irritiert, und so schlug der Ball im Winkel ein.
An wen spielen Sie weiter?An meinen ehemaligen Trainer aus Tennenlohe, Peter Egelseer. Mit ihm gab es einige lustige Geschichten, zum Beispiel hat er sich vor jedem Spiel prinzipiell mit einer Dose Red Bull in der Hand aufgewärmt.
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Steilpass-Regeln: Das Spielfeld bilden die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim. Verboten sind Kurzpässe, also Zuspiele innerhalb des eigenen Vereins, und Rückpässe zu bereits angespielten Aktiven.