Alligators verkaufen sich teuer beim Spitzenreiter

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Spielertrainer Daniel Jun war angeschlagen und konnte seinem Team in Selb nicht aktiv helfen. Trotz Niederlage ist der Auftritt der Alligators aber als Erfolg für den Aufsteiger zu werten. Foto: Archiv
Spielertrainer Daniel Jun war angeschlagen und konnte seinem Team in Selb nicht aktiv helfen. Trotz Niederlage ist der Auftritt der Alligators aber als Erfolg für den Aufsteiger zu werten. Foto: Archiv

Das oberste Ziel, den Torfluch zu brechen, haben die Höchstadt Alligators am Freitagabend beim Spitzenreiter in Selb erreicht.

Nach exakt 160 Spielminuten ohne Treffer rappelte es wieder in der Kiste. Der personell geschröpfte HEC hielt sich im ersten Drittel trotz Dauerbeschuss des Tabellenführers schadlos, spielte dann mutig auf und durfte vor dem Schlussabschnitt sogar davon träumen, etwas Zählbares mitzunehmen.


VER Selb - Höchstadter EC 4:3

Wenig überraschend, dass der Tabellenführer sofort das Kommando übernahm. Dass die Dominanz der Wölfe aber so erdrückend sein würde, hatten die mitgereisten Gästefans unter den 1410 Zuschauern nicht erwartet. Sie sahen ihr Team permanent in die Defensive gedrängt. Allerdings konnten die Oberfranken aus ihrer Überlegenheit kein Kapital schlagen, denn der HEC verteidigte gut und konnte sich auf Torhüter Carsten Metz verlassen, der mehrfach stark parierte.

Die Gäste, bei denen Stamm-Goalie Schnierstein angeschlagen auf die Bank rotierte und Daniel Jun, Ales Kreuzer sowie Lukas Lenk komplett ausfielen, hatten aber auch in der einen oder anderen brenzligen Situation Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Die Vorstöße der Alligators ließen sich an einer Hand abzählen. Philipp Seelmann stocherte im Gewühl vergeblich nach dem Puck (7.), Thilo Grau lief allein auf das Selber Tor zu, wurde aber noch gestört (18.).

Im zweiten Drittel legten die Gäste mehr Mut an den Tag, waren phasenweise sogar leicht überlegen und beschäftigten nun endlich auch Kümpel im Selber Tor. Der VER fand kein Durchkommen, wenn Höchstadt vollzählig auf dem Eis war. Doch im Powerplay waren die Wölfe eiskalt: Piwowarczyk staubte nach einem abgeprallten Schuss erfolgreich ab (26.), Moosberger beförderte die Scheibe aus halbrechter Position unter Metz' Schonern hindurch ins Netz (39.) und Geisberger traf 16 Sekunden vor der Sirene unhaltbar links oben ins Eck.

Dazwischen fanden die Höchstadter die richtigen Antworten. Tomas Rousek erzielte den Treffer zum 1:1, der zählte, obwohl der mitgelaufene Max Cejka zeitgleich zu Fall gebracht wurde und das Tor verschob (28.). Und dann war es Michal Petrak, der bei doppelter Überzahl des HEC aus zentraler Position sogar zur zwischenzeitlichen Führung traf (36.).

Im Schlussabschnitt baute Selb viel Druck auf und den Vorsprung durch Jared Mudryk schnell aus. Nach 42 gespielten Minuten sah es zunächst nicht so aus, als könnte der HEC die Überraschung noch schaffen. Doch dann traf Richard Stütz nach einem feinen Diagonalpass von Martin Vojcak im Powerplay zum 4:3 (48.), und alles war wieder offen. Die Aischgründer warfen in der Schlussphase alles in die Waagschale. Hüben wie drüben gab es nun noch einige Möglichkeiten, die Alligators hätten aufgrund der letzten beiden Drittel einen Punkt verdient gehabt. Doch die Überraschung wollte nicht gelingen.


Die Statistik zum Spiel

VER Selb - Höchstadter EC 4:3 (0:0, 3:2, 1:1)

VER Selb: Tor:
Kümpel, Stefaniszin (E); Verteidigung: Meier/Kolb, Hendrikson/Ondruschka, Schneider/Böhringer; Angriff: Gare/Dorr/Moosberger, Mudryk/Piwowarczyk/Geisberger, Schiener/Neumann/Hördler, Heinz

Höchstadter EC: Tor: Metz, Schnierstein (E); Verteidigung: Stütz/Sikorski, Vojcak/Babinsky, Ryzuk/Knaup;
Angriff: Petrak/Cejka/Rousek, Tratz/A. Lenk/Dzemla, Grau/Heilman/Seelmann

SR: Florian Fröhlich, Matthäus Riemel, Tobias Züchner
Zuschauer: 1410

Tore: 1:0 Kyle Piwowarczyk (26.), 1:1 Tomas Rousek (28.), 1:2 Michal Petrak (36.), 2:2 Achim Moosberger (39.), 3:2 Herbert Geisberger (40.), 4:2 Jared Mudryk (42.), 4:3 Richard Stütz (48.)
Strafminuten: 14 + 10 (Neumann) / 16