Sein oder nicht erreichbar sein?

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Kilian Kemmer mit seinem Klapphandy Fotos: Sabine Herteux
Kilian Kemmer mit seinem Klapphandy Fotos: Sabine Herteux
Herbert Eigenfeld hat ein Samsung S4.
Herbert Eigenfeld hat ein Samsung S4.
 
Thomas Schmidhuber hat ein iPhone 4S.
Thomas Schmidhuber hat ein iPhone 4S.
 
Anita Kopp hat ein Klapphandy von Samsung. Es ist kein Smartphone.
Anita Kopp hat ein Klapphandy von Samsung. Es ist kein Smartphone.
 
Jürgen Schmeißer hat ein Smartphone von Samsung.
Jürgen Schmeißer hat ein Smartphone von Samsung.
 

Immer erreichbar sein, auf alle Anrufe, SMS und WhatsApp-Nachrichten reagieren. Fünf prominente Handynutzer geben Einblick, wie sie ihr mobiles Telefon nutzen. Wem gehört welches Handy?

Es passierte in der Basilika von Santa Maria Maggiore in Rom 2011. Kilian Kemmer hielt gerade den Gottesdienst, als auf einmal ein Handy klingelte. "Ich hab' mich noch geärgert: Wer hat denn da sein Handy nicht ausgeschaltet?", erinnert sich der Pfarrer und muss schmunzeln. Doch schnell dämmerte es ihm: Es war sein eigenes: "Ich hatte es in der Hemdtasche unter dem Messgewand." Kemmer ließ sich nicht beirren, machte einfach weiter.

Der Anrufer war nicht irgendwer, sondern der Sekretär vom damaligen Papst Joseph Ratzinger. "Unsere Wallfahrt-Gruppe war abends zu einem Konzert zu ihm eingeladen", erklärt der Pfarrer. Seitdem ist sein Handy immer lautlos. Es ist sein erstes Handy, 2009 schaffte er es sich an. Kemmer benutzt es aber nur, wenn er unterwegs ist. "Es entlastet und erleichtert. Die ständige Verfügbarkeit schränkt aber auch ein", findet er.

Rund um die Uhr auf dem Handy erreichbar ist Polizeichef Jürgen Schmeißer. Für Menschen, die ihm nahe stehen, und für seine Kollegen. "Ich bin froh, erreichbar zu sein. Das macht mir nichts aus. Im Gegenteil, ich stünde mehr unter Druck, hätte ich kein Handy", sagt der 56-Jährige. Nachts liegt es zwar nicht direkt an seinem Bett. "Aber in greifbarer Nähe in meinem Büro, so dass ich es auf jeden Fall klingeln höre", erzählt Schmeißer.
Auch bei Thomas Schmidhuber (37) geht gar nichts mehr ohne sein Smartphone. Weder privat, und schon gar nicht beruflich. Einige Bestellungen für seinen Laden in der Hauptstraße macht die einstige "89" der HEC-Mannschaft mittlerweile sogar über den Nachrichtendienst "Whats App". "Ich schreibe die Vertreter dann direkt an und bestelle auch noch abends um 22 Uhr eine Kiste Zigarren", erklärt Schmidhuber. Er trägt es immer bei sich in der Hosentasche. Selbst im Urlaub schaltet er es nicht aus: "Für mich ist das Handy ein unverzichtbares Laster."

Anita Kopp kann das nicht wirklich nachvollziehen. Für die Organisatorin vom Festzug der 1000-Jahr-Feier oder von Veranstaltungen wie der Russischen und Brasilianischen Nacht ist das Handy zwar eine tolle Erfindung, der heutige Umgang damit aber alles andere als normal: "Wenn im Theater das Licht angeht, greift jeder sofort nach seinem Handy in der Tasche. In Restaurants und auf der Straße ist es genauso."

Kopp selbst bezeichnet sich als Handymuffel. Ihr erstes Mobilfunkgerät war das alte Handy von ihrem Sohn. "Einmal sagte man zu mir: Willst du damit telefonieren oder jemanden totschlagen?" Inzwischen hat sie ein neues Handy, mit Sim-Karte, ohne Internet. "Es ist gut, wenn man sich verabreden will und sich vielleicht verspätet. Oder bei einem Notfall, zum Beispiel bei einer Autopanne. Mehr aber auch nicht."

Herbert Eigenfeld nutzt sein Handy ausschließlich privat. In seinem Job würde es auch nicht wirklich Sinn machen. Der ist nämlich ganz auf den direkten, zwischenmenschlichen Kontakt ausgelegt - wenn auch immer eine Glasscheibe zwischen ihm und den Sparkassen-Kunden steht. Der Hauptkassier aus Adelsdorf liest mit seinem Handy die neuesten Nachrichten, checkt die günstigsten Benzinpreise und hat mehrere Apps: "Zum Beispiel die der Brose Baskets", erzählt der 54-Jährige.

Auflösung der Print-Ausgabe: 1D, 2C, 3A, 4E, 5B

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Aktion Abseits offizieller Netzabdeckungskarten möchten wir herausfinden, wo Funklöcher auftreten. Sie können uns dabei helfen, indem Sie auf funklochjäger.infranken.de oder auf Facebookdie Signalstärke an Ihrem Standort melden.

Gewinnspiel Als kleinen Anreiz können Sie etwas gewinnen. Wir verlosen ein Samsung Galaxy Tab 3 (7 Zoll), ein Samsung Galaxy Ace "La Fleur", zwei Karten für Andreas Gabalier am 28. Mai Nürnberg, zwei Karten für Olaf Schubert am 3. Juni in Kulmbach sowie zwei Karten für Caveman am 19. Dezember in Bamberg.