"Neues Kapitel": Autozulieferer Schaeffler kündigt grundlegende Veränderungen an

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Schaeffler erwartet tiefgreifende Veränderungen - "neues Kapitel"
Der Eingangsbereich des Hauptsitzes der Schaeffler AG im mittelfränkischen Herzogenaurach.
Automobilzulieferer Schaeffler
Daniel Karmann/dpa
Schaeffler gibt Update zu Vitesco-Verschmelzung
Schaeffler setzt große Hoffnungen auf den Deal mit Vitesco - zuletzt kriselte es in Herzogenaurach.
Schaeffler Firmensitz Herzogenaurach
Christian Charisius/dpa

Schaeffler hat den Regensburger Autozulieferer Vitesco übernommen - seit dem 1. Oktober 2024 ist die Verschmelzung offiziell. Das hat große Auswirkungen auf den fränkischen Industriegiganten und auch auf seine Beschäftigten.

Die zuletzt unter schwächelndem Umsatz leidende Schaeffler AG mit Hauptsitz in Herzogenaurach hat die vor knapp einem Jahr angekündigte Verschmelzung mit dem Regensburger Autozulieferer Vitesco abgeschlossen. "Mit der heute vollzogenen Verschmelzung mit Vitesco startet Schaeffler ein neues Kapitel seiner Unternehmensgeschichte", wird Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender, in einer Mitteilung vom 1. Oktober 2024 zitiert.

"Trotz des herausfordernden Umfelds ist es gelungen, die komplexe Transaktion plangemäß in weniger als einem Jahr umzusetzen. Das belegt, dass beide Unternehmen nicht nur technologisch, sondern auch kulturell gut zueinanderpassen", so Rosenfeld weiter. "Schaeffler und Vitesco sind gemeinsam stärker. Mit der Verschmelzung schaffen wir eine wichtige Voraussetzung, um den erfolgreichen Wachstumskurs der Schaeffler AG auch in Zukunft fortzusetzen", heißt es vonseiten des Familiengesellschafters Georg Schaeffler.

Vitesco gehört jetzt zu Schaeffler - das ändert sich beim fränkischen Autozulieferer

Das neu zusammengelegte Unternehmen beschäftige - anhand von Zahlen aus 2023 - an 250 Standorten weltweit rund 120.000 Mitarbeiter. Mit der neuen Aufstellung werde die Schaeffler Gruppe zukünftig ihre Geschäftsaktivitäten in vier Sparten aufteilen, heißt es. Diese seien E-Mobility, Powertrain & Chassis, Vehicle Lifetime Solutions und Bearings & Industrial Solutions. Daneben unterteile die Schaeffler Gruppe ihr Geschäft in vier Regionen – Europa, Americas, Greater China und Asien/Pazifik – die wie bisher fortgeführt würden.

Mit dem heutigen Tag die "Integration von Vitesco und Schaeffler", wird in der Mitteilung erläutert. Dazu gehöre unter anderem eine "Verschlankung und Konsolidierung bestehender rechtlicher Strukturen in den Ländern, in denen Schaeffler und Vitesco bisher mit getrennten Gesellschaften tätig waren". Außerdem solle es eine "Realisierung von Umsatz- und Kostensynergien" geben. Konkret plant Schaeffler unter anderem bestimmte Stellen zu streichen

"Wir brauchen keine zwei Hauptquartiere. Auch bei bestimmten Funktionen sind wir doppelt besetzt. Wir werden also auch ausgewählte Stellen streichen müssen", äußerte sich Rosenfeld am 27. September gegenüber der Wirtschaftswoche. Das Unternehmen plant durch die Zusammenlegung mit Kosteneinsparungen von 600 Millionen Euro pro Jahr. Die Schaeffler-Gruppe will nach der Verschmelzung ihren rechtlichen Sitz in Herzogenaurach beibehalten, wo auch die Konzernzentrale angesiedelt sein wird. Man wolle zukünftig "einheitlich mit der Unternehmensmarke 'Schaeffler'" auftreten, so der fränkische Industrieriese, dessen Aktie im September auf ein neues Allzeittief sank

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