IG-Metall und Schaeffler wollten am Freitag wegen des Restrukturierungsprogramms im Unternehmen sprechen. Die Gespräche wurden nun abgebrochen - und dass, obwohl es für die fränkischen Standorte durchaus gute Nachrichten gab.
Bewegung beim Streit zwischen Schaeffler und Arbeitnehmern? Die Gespräche zwischen IG Metall und Betriebsrat in Schweinfurt mit dem Industrie- und Automobilzulieferer Schaeffler sind zwar ergebnislos abgebrochen worden. Aber: "Wir haben durchaus Bewegung des Arbeitgebers erkennen können", sagte ein Gewerkschaftssprecher am Freitagnachmittag. Aber gerade bei der Zukunft des Standorts in Wuppertal lägen die Vorstellungen noch weit auseinander. Schaeffler war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Bei den Gesprächen in Schweinfurt war erneut über ein Alternativkonzept der Arbeitnehmer zu den geplanten Umstrukturierungen diskutiert worden. Dem IG-Metall-Sprecher zufolge könnten am Standort Höchstadt (Landkreis Erlangen-Höchstadt) 300 Arbeitsplätze mehr erhalten werden als zunächst geplant. In Schweinfurt könnte der Stellenabbau zudem geringer ausfallen als es Schaeffler im vergangenen September angekündigt hatte.
Bewegung in Franken, Ärger um Wuppertal
Die etwa 450 Arbeitsplätze in Eltmann (Landkreis Haßberge) sollen aber nach wie vor in Schweinfurt integriert werden. In Wuppertal wolle Schaeffler die meisten der etwa 700 Stellen betriebsbedingt streichen - nur maximal 25 erhalten. Das sei inakzeptabel, sagte der Gewerkschaftssprecher. Hier müsse sich Schaeffler noch bewegen.
Schaeffler hatte im Herbst angekündigt, hauptsächlich in Deutschland rund 4400 Arbeitsplätze an 17 Standorten abbauen zu wollen. Dabei sollen Standorte geschlossen, Arbeitsplätze verlagert oder verkauft werden. Die Unternehmensleitung begründete den Schritt mit Notwendigkeiten im industriellen Transformationsprozess sowie mit der Corona-Krise. Zu den infrage gestellten Standorten gehören:
- Clausthal-Zellerfeld
- Eltmann
- Hamburg
- Luckenwalde
- Köln
- Wuppertal
- Homburg
Schaeffler erhofft sich durch das Maßnahmenpaket ein Einsparpotenzial in Höhe von 250 bis 300 Millionen Euro jährlich, das 2023 zu 90 Prozent realisiert sein soll. Dem stehen Transformationsaufwendungen in Höhe von 700 Millionen Euro gegenüber.
Schaeffler: Stellenabbau droht - Diese Standorte sind betroffen
Zusätzlich droht der Abbau von Arbeitsplätzen, eine Verlagerung an andere Standorte und weitere Betriebsänderungen an diesen Standorten: