Schaeffler steigt in die Rüstungsindustrie ein und kooperiert mit einem Drohnenhersteller. Das soll der Verteidigungsfähigkeit und Arbeitsplätzen zugutekommen.
Zwischen dem Drohnenbauer Helsing und dem fränkischen Automobilzulieferer Schaeffler kommt es zu einer Kooperation. Beide Unternehmen haben beim sogenannten Rüstungsgipfel in Berlin eine Absichtserklärung unterzeichnet, die auf eine gemeinsame Zusammenarbeit abzielt. Ziel der Maßnahme ist es, die Drohnenfertigung von Helsing auszubauen und dabei die Expertise von Schaeffler in der Herstellung und Beschaffung von Elektronikkomponenten sowie der Sicherung kritischer Lieferketten zu nutzen.
Die Kooperation mit der Münchner Softwarefirma ist zugleich eine strategische Entscheidung von Schaeffler, sich stärker im Verteidigungsmarkt zu positionieren, da die Automobilindustrie derzeit unter einer Krise leidet. Die Verantwortlichen des Herzogenauracher Traditionsbetriebs beschäftigen sich bereits seit einiger Zeit mit der Rüstungsindustrie als möglichem neuen Betätigungsfeld.
Rüstungsindustrie: Schaeffler geht Zusammenarbeit mit Drohnenbauer Helsing ein
"Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten zu einer Strategie kommen", erklärte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld im Juni dieses Jahres in einem Fernsehinterview mit dem Nachrichtensender ntv. Der CEO betonte dabei, dass dies gleichwohl eine Aufgabe sei, die im Zusammenspiel mit der Politik erfolgen müsse. "Da haben wir als Unternehmen einen Auftrag und auch eine gewisse Verpflichtung, mitzuhelfen, dass jetzt Verteidigungsfähigkeit wieder gelingt", so Rosenfeld.
Nun wurde die geplante Zusammenarbeit mit dem Drohnenbauer Helsing verkündet. "Die deutschen Autozulieferer können skalieren wie keine andere Industrie und beim Aufbau resilienter Lieferketten zügig unterstützen", hielt der Helsing-Mitgründer und Co-Vorstandsvorsitzende Gundbert Scherf in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) fest. "Die Zusammenarbeit mit Schaeffler ermöglicht uns eine schnelle und zuverlässige Massenfertigung."
Der Vorstandsvorsitzende von Schaeffler sprach von einem ersten wichtigen Schritt, "um unser Engagement im Verteidigungsbereich auszubauen. Wir setzen dabei auf unsere seit Jahren bewährte Kompetenz und Innovationskraft im Bereich der industriellen Fertigung. Wir wollen so einen Beitrag leisten, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken und gleichzeitig für Beschäftigung zu sorgen", so Rosenfeld.
Bis zu 20.000 Drohnen pro Jahr - das sind die Aufgaben von Schaeffler
Schaeffler ist momentan von der Krise in der Automobilindustrie betroffen, welche zu den bedeutendsten Kunden des Unternehmens zählt. Helsing-Chef Scherf kündigte an, dass das Unternehmen im nächsten Jahr 10.000 bis 20.000 Drohnen produzieren will und im Ernstfall sogar bis zu 100.000 Stück herstellen könnte. Dabei sollen Autozulieferer, die derzeit unter der Branchenkrise leiden, als Partner eingebunden werden.
Die Kooperation mit Schaeffler umfasst die Fertigung und Beschaffung wichtiger Elektronikkomponenten, die gemeinsame Absicherung kritischer Lieferketten (etwa für Halbleiter und Rohstoffe) sowie Unterstützung bei der Drohnenproduktion. Die Hauptverantwortung für die Drohnenfertigung bleibt jedoch bei Helsing in München. Laut Helsing wurde die Zusammenarbeit erst vor acht Wochen initiiert - die Einigung erfolgte demzufolge sehr schnell.
Für den insolventen Autozulieferer Diepersdorf Plastic Manufacturing aus dem Nürnberger Land hat derweil die Investorensuche begonnen. Die Rettung des akut angeschlagenen Betriebs soll eine entsprechende Übernahme bringen.
(mit Material der dpa)
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