Vor 70 Jahren hat der fast 90-Jährige Rudi den Heimatverein mit begründet. Die Ernennung zum Ehrenmitglied kommentiert er gerührt.
Immer wenn der Heimatverein einlädt, ist die Gaststätte Heller nicht nur proppenvoll, sondern der Wirt Hans Heller schafft noch alle weiteren verfügbaren Stühle herbei. So auch bei der Jahresversammlung am Freitag und der Vorsitzende Klaus-Peter Gäbelein lief wie gewohnt zur Höchstform auf.
Nach den Rechenschaftsberichten standen die Ehrungen von langjährigen Mitglieder im Mittelpunkt des Abends der harmonischen Jahresversammlung. Die besondere Aufmerksamkeit und der stürmische Beifall galt dabei Rudolf Welker, bekannt unter dem Namen "Färbers Rudi", denn der nahezu 90-jährige war einer der Wiedergründungsmitglieder im Jahr 1947 und gehört dem Heimatverein mit seinen über 700 Mitgliedern beachtliche 70 Jahre an (der FT berichtete ausführlich).
Sichtlich gerührt nahm Rudi Welker die Urkunde mit der großen goldenen Ehrennadel und Ernennung zum Ehrenmitglied entgegen. Der so Geehrte konnte seine Gefühle fast nicht unterdrücken, als er sich das Zeichen seiner Wertschätzung bedankte. "Bleibt dem Heimatverein treu und bleibt
Herzogenaurach und bleibt eine Gemeinschaft", bat er die Mitglieder unter Beifall.
Der wohlverdiente und herzliche Beifall galt aber auch den langjährigen Mitgliedern, die dem Heimatverein seit 25 und 30 sowie 35 und 50 Jahren die Treue gehalten haben. An dem Abend konnte Gäbelein nicht nur das älteste Mitglied für 70 Jahre Mitgliedschaft ehren, sondern auch eines der jüngsten Mitglieder für 25 Jahre. Anna-Katharina Wirth wurde vor einem Vierteljahrhundert als Baby von ihrem Vater Stephan Wirth beim Verein angemeldet. "Da seht ihr mal, wie die Zeit vergeht. Aus dem kleinen Wurm wurde eine hübsche junge Frau", meinte Gäbelein als er die Urkunde überreichte.
In seinem Rechenschaftsbericht blickte der Vorsitzende auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück und bedankte sich bei der Familie Heller für die perfekte Zusammenarbeit. Lob gab es von seiner Seite für alle Mitarbeiter in der erweiterten Vorstandschaft, die jeweils in voller Harmonie Beschlüsse gefasst hat. Dank großer Sparsamkeit konnte ein Überschuss erwirtschaftet werden, zu dem auch eine Spende der Sparkasse und der Firma Schaeffler beitrugen, wie Isolde Kräck bei ihrem Kassenbericht darlegte.
Walter Drebinger überarbeitete in mühevoller Arbeit die Internetseite des Vereins. Lob und Dank gab es für Helmut Fischer und Christian Kindler, die für die historischen Aufnahmen im Jahreskalender verantwortlich zeichneten. Kindler sorgt auch für den Versand. "Christian du bist ein ständiger Motor für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein", bedankte sich Gäbelein unter Beifall.
Herbert Dummer, Leiter des Gesprächskreises "So war es früher", berichtete von erfolgreichen Gesprächsabenden im Steinweg, in dem Gundi Müller, Rita Peetz und die "Chefin" der monatlichen Stammtischabende, Christa Peetz, stets nach dem Rechten sehen und die Besucher versorgten.
"Was wäre die Stadt ohne den Heimatverein?" So lautete die Frage des Ersten Vorsitzenden, der auch gleich die Antwort lieferte: Durch die zahlreichen Stadtführungen wurde viel für das Image der Stadt getan und die Geschichte von Herzogenaurach verbreitet. So wurden selbst Vorschulkinder für die Geschichte der Stadt motiviert und zahlreichen auswärtigen Besuchern Wissenswertes über die ehemalige Tuchmacherstadt und Schlappenschusterstadt vermittelt.
In diesem Zusammenhang lobte Gäbelein insbesondere die angenehme Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Stadtmuseums, so auch im Zusammenhang mit der Ausstellung zum Thema "70 Jahre Schaeffler" und sich der Heimatverein immer auf die Museumsleitung verlassen konnte.
Für Gäbelein auch sehr erfreulich war der immer gute Besuch bei Fachvorträgen und Musikveranstaltungen in der Vereinsgaststätte Heller. Zum Veranstaltungsangebot des Vereins gehörten des Weiteren Studienfahrten nach Kulmbach im Rahmen der Jahrfeiern zum Bayerischen Reinheitsgebot und in die Oberpfalz sowie eine Radexkursion nach Veitsbronn.
Zum Ende der Jahreshauptversammlung gab schließlich Helmut Fischer noch einen Einblick in seinen bisher nicht veröffentlichten Fundus mit historischen Aufnahmen aus Herzogenaurach.