Man nennt es das Floriansprinzip: Na klar wollen wir den Asylbewerbern helfen, und auf jeden Fall sollten ihnen Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, aber bitte nicht vor unserer Haustür!
Den aufgeregten Adelsdorfer Eltern vorzuwerfen, Probleme nur auf andere abwälzen zu wollen, wäre hier allerdings etwas zu kurz gesprungen. Natürlich sind deren Argumente und Befürchtungen - die Asylbewerber trinken, rauchen und gefährden ihre Kinder - mehr als bedenklich und äußerst klischeehaft. Aber sind wir doch mal ehrlich: Vielleicht gibt es ja wirklich besser geeignete Wohnungen als das Nebengebäude einer Schule, die noch in Betrieb ist.
Jörg Bubel hat mit seinem Antrag mit Sicherheit die besten Absichten verfolgt und hat jetzt trotzdem gut daran getan, ihn wieder zurückzuziehen. Eines hat er dennoch erreicht: Die Adelsdorfer werden sich jetzt noch intensiver als vorher die Köpfe darüber zerbrechen, ob sie ein paar Asylbewerbern nicht doch irgendwo eine Wohnung zur Verfügung stellen können. Und wenn sie es nur deswegen tun, damit ihnen niemand das Floriansprinzip vorhält.