Der Ortsverband der Grünen will das Projekt in Kairlindach verhindern und gegebenenfalls einen Bürgerentscheid erzwingen.
"Wir hatten den Eindruck, es brennt den Leuten unter den Nägeln", so Christiane Kolbet, Fraktionsvorsitzende der Weisendorfer Grünen. Deshalb soll nun der Widerstand gegen die geplante Mastanlage mit 480 Rindern in Kairlindach vorangetrieben werden.
Vergangene Woche hatten der Ortsverband der Grünen zu einer Ortsbegehung eingeladen. Mit mehr als 60 Personen waren dieser Einladung weit mehr als erwartet gefolgt, so Kolbet. Auch eine auf den Weg gebrachte Online-Petition hat in den letzten Tagen zusätzliche 1000 Stimmen erhalten. Nun soll ein Bürgerbegehren und ein sich daran anschließender Bürgerentscheid das Vorhaben stoppen.
Kolbet betonte ausdrücklich, dass sich das Bürgerbegehren nicht gegen die Kairlindacher Landwirte per se wendet. Es gehe hier ganz konkret nur um diese eine Mastanlage. Aus dem Gemeinderat waren außerdem Nobert Maier (Grüne) und Angelika Mechtold-Schmitz (SPD) anwesend. Maier hatte als einziges Mitglied des Bauausschusses gegen den Bau der Mastanlage gestimmt. Nun findet die Bürgerinitiative auch Unterstützung vom neuen Gemeinderatsmitglied Mechtold-Schmitz. Norbert Maier fasste zu Beginn des Treffens den aktuellen Stand zusammen: wenn der Gemeinderat an dem Projekt "Mastanlage" festhält, aber die Bürger das so nicht haben wollten, käme man nicht um ein Bürgerbegehren herum.
Sorge ums Trinkwasser
Maier benannte nochmals die Hauptkritikpunkte gegen die Mastanlage. Die geplante Anlage lasse nicht erkennen, dass das Tierwohl angemessen berücksichtigt wird. Außerdem seien die Dimensionen der geplanten Gebäude zu groß. Die drei geplanten Hallen und das Silo dazu würden in Zukunft massiv das Landschaftsbild prägen. Im Vergleich zu anderen, auch großen landwirtschaftlichen Hallen sei das "hier eine ganz andere Nummer".
Das nächste Problem ist demnach das Trinkwasser für die Tiere. Dieses werde man aus Grundwasser über einen Brunnen gewinnen müssen. Ein Weisendorfer fragte, was dann aber mit den umliegenden Weihern anderer Bauer geschehe? Ob die Weiher dann nicht auf Dauer austrockneten?
Wohin mit dem Abwasser?
Intensiver wird dann eine andere Problematik diskutiert. Wohin soll das Abwasser geleitet werden? Jürgen Dinger aus Weisendorf wies darauf hin, dass hier durch Antibiotika eine "Riesengefahr" bestehe. Bei 480 Rindern werde sich der Einsatz von Antibiotika nicht vermeiden lassen, stimmte ein anderer Bürger zu. Ein Weisendorfer, der zwölf Jahre bei einem Wasserwirtschaftswerk gearbeitet hat, bestätigte, dass hohe Nitratwerte meist auf die Landwirtschaft zurückzuführen seien und dass Kläranlagen Medikamente aus dem Abwasser einfach nicht gänzlich herausfiltern könnten.
Aufgrund dieser Kritikpunkte will sich die Bürgerinitiative gegen den Bau der Mastanlage wehren. Dazu wird für das Bürgerbegehren eine Fragestellung formuliert, die sich konkret gegen den Bau der Mastanlage richtet. Zehn Prozent aller wahlberechtigten Weisendorfer Bürger müssen dann das Begehren unterzeichnen. Wird das Begehren dann vom Gemeinderat für zulässig befunden, kommt es binnen drei Monaten zum Bürgerentscheid. Bei entsprechender Wahlbeteiligung entscheidet dann die Mehrheit.
Warum sind alle immer gegen Neuerungen ? Der Landwirt muss auch leben, es wird kritisiert, dass die Tiere nicht Artgerecht gehalten werden, aber andererseits sind sie gegen große Hallen. Das widerspricht sich doch, die Tiere sollen doch Platz haben. Der Landwirt will evtl. sogar auf Bio umsteigen wenn alles gut läuft, also auch kein Antiobiotika im Wasser. Egal wo was Neues kommen soll, ob Weisendorf, Herzogenaurach (Stub) oder sonst wo, erstmal alle dagegen. Das Steuern verschwendet werden oder wie jetzt Steuerüberschüsse da sind, aber nicht zurück an die Bürger gehen mit Steuererleichterungen, sondern die Renter auch noch besteuert werden die ihr Leben lang hart gearbeitet haben für die paar Kröten die sie dann im Alter bekommen, dagegen geht keiner der Kommunal- und Gemeindepolitiker gegen an. Hier helfen die Politiker nicht, sondern fördern die Verschwendung. Nicht im kleinen die Gemeinden, sondern im großen Stil. Da sollten die Kommunal- und Gemeindepolitiker mal was gegen tun. Und nicht immer nur bei solchen Sachen die fortschrittlich sind. Mal wirklich einsetzen für das Volk, damit die Damen und Herren in Berlin wach gerüttelt werden. Das wäre mal was. Aber vermutlich auch zu fortschrittlich und somit ist "man" dagegen.