Kommentar: Reaktiviert den Zivildienst - Vorschlag in der Asyldebatte

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Foto: Angelika Warmuth/dpa
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Es gibt viel Phrasendrescherei und wenige Vorschläge zur Integration von Flüchtlingen, zu den Vorfällen in Köln und zur Staatsbürgerkunde. Eine Möglichkeit wäre die Wiedereinführung des Zivildienstes. Ein Kommentar.

Es ist an der Zeit, konkrete Vorschläge zu machen, wie man schockierende Szenen wie in Köln und anderswo in Zukunft verhindern kann. Denn eins steht fest: So etwas darf sich nie mehr wiederholen!

Vize-Kanzler Sigmar Gabriel fordert die Residenzpflicht für anerkannte Asylbewerber. Ein guter Vorschlag. Will man in Zukunft die Bildung von Parallelgesellschaften, in denen sich grundgesetzwidriges Denken festsetzt verhindern, hilft es, wenn Menschen, die aus einem anderen Kulturkreis zu uns kommen und die zumindest in Minderheiten im Verdacht stehen, das Grundgesetz noch nicht in Gänze gelesen zu haben, breit über Stadt und Land verteilt leben. Ansonsten besteht in ein paar Jahren womöglich das schwer lösbare problem von ghettoartigen Stadtvierteln wie die Pariser Vorstädte.

Es gibt noch eine weitere Idee für eine Umsetzung der ansonsten leider oft wolkigen Integrationsbemühungen.
So schnell wie möglich muss dafür gesorgt werden, dass alle Präpotenten in unserer Gesellschaft einen sinnvollen Zeitvertreib bekommen. Und dabei kann es nicht nur um Bolzplatz oder Tischkicker gehen.

Eine Idee, die bisher noch nicht im politischen Raum diskutiert wird, aber überfällig ist, wäre die Reaktivierung des Zivildienstes. Es war ein Fehler ihn mit der Wehrpflicht überhaupt auszusetzen. Er bot dem sozialen Bereich Unterstützung und vielen jungen Menschen Orientierung. Gerade jetzt könnte er auch bei der Integration helfen. Es wäre gut, wenn alle jungen Menschen, deutsche wie ausländische, Männer wie Frauen, einen einjährigen Sozialdienst zu leisten hätten.

Er hätte das Potenzial, mehrere Probleme auf einmal anzugehen und zugleich den vielen ehrbaren Flüchtlingen zu helfen: guter Zweck inmitten des Sozialstaats, Dienst an der Allgemeinheit, geringfügige Bezahlung, teilweise mit Unterkunft, Staatsbürgerkunde, Steigerung des Selbstwertgefühls durch Beschäftigung, Sprachkenntnisse im Alltag, eventuelle Anschlussausbildung in Sozialberufen.

Es ist davon auszugehen, dass jemand, der den ganzen Tag kranke Menschen pflegt, Behinderte betreut oder im Altenheim hilft, am Abend müde ins Bett fällt, anstatt großkotzig auf Marktplätzen herumzuschreien.