Kinder werden Musical-Stars

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Die jungen Darsteller sind mit Begeisterung bei der Sache. Foto: Evi Seeger
Die jungen Darsteller sind mit Begeisterung bei der Sache. Foto: Evi Seeger

In Wachenroth bringen rund 70 Nachwuchsdarsteller die Geschichte von Johannes dem Täufer auf die Bühne. In einem Camp des christlichen Vereins Adonia werden in vier Tagen die Lieder einstudiert, danach geht es auf Tournee.

"Hier bin ich, gebrauche mich. Ich will dir gehören." Ein Lied voll Vertrauen, gerichtet nicht etwa an einen geliebten Menschen, sondern an Gott. Und ein Bekenntnis zu der christlichen Botschaft, die die knapp 70 Jugendlichen von Adonia unter die Menschen bringen wollen. Mit dem Musical "Johannes der Täufer" begeisterten Adonia-Chor und -Band in der Wachenrother Ebrachtalhalle. Fetzige Musik und Lieder, die "mitten ins Herz" gehen, bringe Adonia auf die Bühne, beschrieb die Mutter einer Mitwirkenden die Konzerte.
Die Geschichte vom "Täufer" dürfte bekannt sein: Der Sohn von Elisabeth und Zacharias predigte und taufte am Jordan. Dem Bußprediger strömten die Menschen in Massen zu. Weil er die Verbindung von Herodes und dessen Frau verurteilte, hatte er deren Hass auf sich gezogen.
Auf den Wunsch ihrer Mutter Herodia hin forderte Tochter Salome vom König "das Haupt des Johannes" als Geschenk für einen Tanz, der dem König besonders gefallen hatte.
Mit einem Sprechchor über das Ende des Täufers beginnt auch das Musical. Geschrieben hat es Markus Heusser, Leiter von Adonia Deutschland, mit seinen Teens. "Du bist besonders von Gott geliebt, er hat mit dir ein großes Ziel", heißt einer der Songs. Lieder, die genauso gut für jeden einzelnen im Saal als auch für den kleinen Johannes auf der Bühne gelten können.
Eingeübt haben die Teens das Stück vom Sonntag bis Mittwoch in einem Musical-Camp. Im Anschluss daran starten sie jeweils auf eine viertägige Tournee. Mitmachen kann jeder zwischen zwölf und 19 Jahren.
Hannah Gambel aus Aisch ist zum ersten Mal dabei. Zwölf Jahre ist sie jung. Von Adonia hat sie durch eine Freundin erfahren. Das funktioniere in der Regel über "Mundpropaganda", sagt Hannahs Vater. "Hammergeil" habe die Tochter das Camp und überhaupt alles gefunden, sagt der Aischer, während Hannah bereits auf dem Weg zur Bühne ist.
Adonia ist auf viele Betreuer, Mitarbeiter und Leiter angewiesen. Eine davon ist Silke Schebitz, eine Begeisterte, die die Arbeit ehrenamtlich macht und sich dafür regelmäßig Urlaub nimmt. Begeistert gehen auch die Jugendlichen im Publikum mit. Und weil die Botschaft fröhlich und modern ist, darf der stumme Zacharias anstelle einer Tafel auch ein iPad benutzen, um den Namen seines Sohnes aufzuschreiben. Ihre Sprache sprechen die Teenies auch, wenn sie über Johannes reden: "125 Millionen Klicks bei You Tube!" Wenn das nicht alles sagt über den Mann im Bärenfell.
Pfarrer Torsten Bader freute sich mit seinen Kirchengemeinden Mühlhausen und Weingartsgreuth als Veranstalter sehr über das volle Haus. Es stimme nicht, dass die Jugendlichen heute nicht mehr singen, sagte er. Im Gegenteil, es habe "eine Riesenwelle von Musik eingesetzt". Sie müsse nur modern sein. "Vielleicht machen die Jugendlichen ja nur nicht das, was wir wollen. Aber war das nicht schon immer so?"