Am Wochenende gastiert das Kaspertheater Schubert am DJK-Platz in Adelsdorf. Die Geschichte vom Räuber Hotzenplotz wird von Freitag bis einschließlich Sonntag mit original "Hohensteiner Puppen" aufgeführt. Anschließend zieht Familie Schubert weiter nach Niederndorf und von dort nach Hemhofen.
Nach Popcorn und Zuckerwatte duftete es in dem Märchenzelt und viele Kinder waren mit Mama, Papa, Oma oder Opa zur Kaspervorstellung gekommen. Die Kleinen waren eifrig bei der Suche nach dem bösen Räuber Hotzenplotz mit seiner dicken Kartoffelnase dabei. Gekonnt bezog der versierte Puppenspieler Heinrich Schubert die Kinder in das Stück mit ein und unbewusst bekamen die Kleinen auch einige pädagogische Grundsätze mit auf den Weg.
"Das Mitmachen war für die Kinder ganz super", schwärmt eine begeisterte Mutter. "Wie der Kasper den Bühnenvorhang aufzog und die Kinder mit Hauruckrufen dabei mithalfen, da fühlte ich mich in meine Kindheit versetzt - und das ist fast 70 Jahre her", sagt eine Frau, die mit ihren beiden Enkelinnen gekommen war. "Die Kinder werden mit einbezogen und das ist faszinierend", sagt eine junge Mutter.
"Im Zeitalter von Laptop, DVD und TV macht es den Kindern aber auch heute noch richtig Spaß. Man muss das Angebot nur annehmen. Hoffentlich stirbt das nicht aus!" Alle Kinder waren begeistert von dem tollen Kasperltheater.
Janine Schubert, ihr Mann Heinrich und die beiden Kinder Jolina (4) und Liano (2) haben bis zum Beginn der ersten Vorstellung noch ein bisschen Zeit und erzählen über ihre kleine Puppenbühne. Schon in der fünften Generation übt Puppenspieler Heinrich Schubert sein Handwerk mit viel Liebe und Begeisterung aus und die original "Hohensteiner Puppen", mit denen er die Kinderherzen höher schlagen lässt, sind bereits mehr als 80 Jahre alt und Erbstücke von seinem Großvater.
Schon als kleiner Junge im Alter von sechs Jahren durfte er als Seppel bei den Theaterstücken mitwirken. "Ich hatte dazu einen Stuhl hinter der Bühne stehen.", erinnert er sich.
Bis zu acht Figuren kann der Puppenspieler in einem Stück bedienen - und er spricht alle Rollen auswendig. Das Bühnenbild ist noch das gleiche wie bei seinem Urgroßvater, natürlich etwas restauriert. Die Bühne selber musste er neu bauen. Tochter Jolina möchte so bald es geht als Prinzessin mitspielen. Sohn Liano hat diesmal die Aufführung verschlafen.
Fahrende Puppenspieler Sind denn fahrende Puppenspieler im Zeitalter von Fernsehen und Film überhaupt noch gefragt, wird sich so mancher denken?
"Ja, vor 40 Jahren und mehr, da war das Zelt noch voll.", weiß Schubert aus den Erzählungen seines Großvaters. Heute ist das Ehepaar froh, wenn so wie in Adelsdorf mehr als 20 Zuschauer kommen. "Zum Essen reicht's aber immer noch.", verrät Mutter Schubert, die das dritte Kind erwartet.
"Wir machen weiter so lange es geht." Beide haben sich vor 18 Jahren auf einem Rummelplatz bei der Arbeit kennen und lieben gelernt. Sie stammt aus einer Schaustellerfamilie aus der Nähe Frankfurts.
Die Stücke sind für Kinder ab zwei Jahren empfohlen. Nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen sollen die kleinen Gäste. Das ist das Besondere an Schuberts Kaspertheater. Und gerne halfen am Freitagnachmittag die vielen begeisterten Kinder dem Kasperl und dem Seppel, um den bösen Räuber Hotzenplotz wieder dingfest zu machen.
Am nächsten Wochenende treibt Hotzenplotz sein Unwesen in Niederndorf auf dem Bolzplatz, einer Wiese nahe der Grundschule.
Das Wochenende darauf geht es nach Hemhofen, wo die Schuberts neben der OMV-Tankstelle ihr Zelt aufschlagen.
Spielzeiten: Freitag und Samstag, 16 Uhr und Sonntag, 11 Uhr und 16 Uhr.
Das Kaspertheater kann auch für Kindergeburtstage und andere Veranstaltungen gebucht werden. Weitere Informationen gibt es unter 0173/ 4360879 oder
per E-Mail an kaspertheater2012@yahoo.de.