Da Dreifaltigkeitssonntag ist, hat das Johannesevangelium die Verheißung des Heiligen Geistes zum Thema. Johannes Saffer steigt mit einer Parabel ein, in der deutlich wird, wie unmöglich es ist, dieses Geheimnis des katholischen Glaubens mit dem Verstand zu erfassen. Dennoch erklärt er anhand des Kreuzzeichens - das ja an sich ein Zeichen der Dreifaltigkeit ist - sehr anschaulich, was mit Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gemeint ist und was es für einen Christen bedeutet. Besonders schön ist, dass er nicht nur in einfachen, für alle verständlichen Worten spricht, sondern die Kinder in den ersten Reihen durch Fragen einbezieht. Sie scheuen sich auch nicht, die Hand zu heben und zu antworten.
Kommunion: Der Pfarrer bricht eine überdimensionale Hostie in viele Teile, die dann als erstes an die Ministranten und die Kommunionhelferin ausgegeben werden. Das ist ein schönes Symbol für das Brot, das Jesus beim Abendmahl brach. Da die Stücke nicht für alle Gemeindemitglieder reichen, gibt es danach auch kleine Hostien.
Segen:
Vor dem Segen bittet der Pfarrer um Helfer für das anstehende Gemeindefest. Auch hier bezieht er sich auf das Thema des Tages, indem er an den verbindenden Geist der Gemeinde appelliert. "Wir sind eine Gemeinschaft durch den Geist." Man solle sich auch so verhalten, damit die Arbeit nicht an einigen wenigen hängen bleibt. Beim Segen betont Saffer nochmals verstärkt die Dreifaltigkeit Gottes und lädt zum anschließenden Kirchencafé ein. Entsprechend entlässt er die Gemeinde mit: "Bleibt in Frieden!" anstatt "Gehet in Frieden!"
Ambiente:
Hell, freundlich und eher schlicht ausgestattet fällt St. Josef für eine katholische Kirche etwas aus dem Rahmen. Keine Opulenz, kein Protz, aber sehr schön. Bei der Farbgebung dominieren angenehm helle Farben: Die Wände sind weiß gestrichen, die Nischen für die Heiligen in den Seitenaltären sind strahlend gelb. Das bildet einen schönen Kontrast zum dunklen Holz der Bänke. Kerzen und Blumen sind leider etwas unterrepräsentiert, hier täte mehr Schmuck gut. Hingucker sind die beiden Buntglasfenster neben den Seitenaltären, die biblische Situationen darstellen. Aber im Grunde lenkt kaum etwas vom Geschehen am Altar ab.
Kirchenbänke: Die Bänke sind mit bunten Schnitzereien verziert. Die Sitze sind bequem gepolstert, die Rückenlehne aus Holz lässt eine natürliche, angelehnte Haltung zu. Die Kniebänke sind ebenfalls mit Leder gepolstert, so dass die (wenigen) Kniemomente nicht unangenehm werden.
Beleuchtung: Typische Hängelampen mit mehreren Glühbirnen und einige große Weißglasfenster bringen genügend Licht in die Kirche. Die etwas dunkleren Motivfenster am Altarende des Kirchenschiffs werden dadurch gut ausgeglichen, so dass es überall gleich hell ist. Kerzen braucht es für die Helligkeit nicht, aber einige mehr würden für eine noch feierlichere Atmosphäre sorgen.
Sinne: Glocken rufen zum Gottesdienst, die Wandlung wird von Schellen umrahmt. Weihrauch wird gezielt eingesetzt. Die Luft ist gut, nicht stickig, keine unangenehmen Gerüche. Es ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Der Kontakt der Menschen untereinander ist herzlich: Beim Friedensgruß werden quer durch alle Bänke Hände geschüttelt. Musik spielt eine große Rolle. Von jedem Lied werden mindestens zwei Strophen gesungen. Zudem intoniert Saffer viele liturgische Texte und fordert die Gemeinde auf, mitzusingen.