Ein aufwachender Hauseigentümer schlug in Höchstadt zwei Einbrecher in die Flucht. Die Polizei war sofort mit einem Großaufgebot vor Ort.
Viele Hauseigentümer in Höchstadt-Süd fragen sich nach einer Serie von Einbrüchen in ihrem Stadtteil, wie sie ihr Anwesen wirksam vor Einbrechern schützen können. "Der beste Einbruchschutz ist eine aufmerksame Nachbarschaft", antwortet ihnen Höchstadts Polizeichef Jürgen Schmeißer. Einmal mehr bestätigt wurde nicht nur seine Theorie am Mittwoch in den Morgenstunden in der Trautenauer Straße in Höchstadt-Süd.
Dort versuchten zwei Einbrecher von der nicht einsehbaren Gartenseite aus in ein Wohnhaus einzusteigen. Mit einem größeren Kieselstein von der Terrasse hatten sie bereits ein Loch in das Fenster eines Arbeitszimmers geworfen. Nachbarn hatten jedoch beobachtet, wie die beiden über den Zaun kletterten und sofort die Polizei gerufen.
In die Flucht geschlagen hat die Täter der Hausherr, der noch schlief. Wie er dem Fränkischen Tag verriet, war er durch das Klirren der Scheibe aufgewacht. Er schaute sich um und schaltete Licht ein. Die Einbrecher hatten offensichtlich nicht damit gerechnet, dass sich noch jemand im Haus befindet und suchten das Weite.
Wären sie wenige Minuten später geflohen, hätte sie die Polizei gleich festgenommen. Man habe sofort alle Register gezogen, berichtet der Polizeichef. Ideal sei es gewesen, dass die Nachbarn den Vorfall sofort gemeldet haben. So konnte die Polizei auch umgehend handeln. Wären die Einbrecher ins Haus eingestiegen, hätten sie die bewaffneten Einsatzkräfte auf frischer Tat ertappt, ist sich Schmeißer sicher.
Unterstützung aus der Luft
Neben den Höchstadter Kollegen waren auch Beamte aus Herzogenaurach, Erlangen und von der Verkehrspolizei zum Einsatzort geeilt. Unterstützung erhielten sie durch einen Polizeihubschrauber aus der Luft. Ehe er sich versah, sei sein Haus plötzlich umstellt gewesen, berichtet der Hausherr. Nachdem mehrere Familienangehörige das Grundstück mit ihren Autos verlassen hatten, wähnten sich die Täter wohl alleine.
Durch die rasche Flucht gelang es der Polizei trotz des sofortigen Einsatzes nicht, die Täter zu fassen. Schmeißer: "Wir haben kein Indiz auf ein Fluchtfahrzeug oder einen Fahrer." Man habe großräumig abgeriegelt, alles beobachtet und kontrolliert. Bereits am Vortag hatte es in der Gegend einen Einbruchsversuch gegeben.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Profis handelt. Einen Stein durch ein Fenster zu werfen sei durchaus üblich, sagt Schmeißer. Dadurch finde man bei Verdächtigen kein Einbruchswerkzeug. Allerdings sichere die Polizei praktisch immer DNA-Spuren. So können manche Taten zugeordnet werden, vor allem wenn es sich um berufsmäßige Einbrecher handelt, die schon an mehreren Standorten in Deutschland Spuren hinterlassen haben.
Auf die steigende Besorgnis vor Einbrechern bei der Bevölkerung in Höchstadt-Süd hat die Polizei bereits reagiert. Seit Oktober fahren verstärkt zivile und uniformierte Streifen durch die Wohngebiete.