Höchstadt hat jetzt ein Bier-Museum

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In dem Museum werden auch Krüge und Flaschen längst untergegangener Brauereien gezeigt. Foto: Evi Seeger
In dem Museum werden auch Krüge und Flaschen längst untergegangener Brauereien gezeigt. Foto: Evi Seeger
An einer Wand sind Geräte zu sehen, die der Büttner zur Fassherstellung brauchte. Foto: Evi Seeger
An einer Wand sind Geräte zu sehen, die der Büttner zur Fassherstellung brauchte. Foto: Evi Seeger
 
Foto: Evi Seeger
Foto: Evi Seeger
 
Ein Blick ins Museum Foto: Evi Seeger
Ein Blick ins Museum Foto: Evi Seeger
 
Im Schaugarten beim Petersbeckskeller wächst Hopfen der Sorte "Spalter Select”. In den Körben Hopfenpellets (links) und Hopfendolden (rechts) Foto: Evi Seeger
Im Schaugarten beim Petersbeckskeller wächst Hopfen der Sorte "Spalter Select”. In den Körben Hopfenpellets (links) und Hopfendolden (rechts) Foto: Evi Seeger
 

Der Höchstadter Kellerbergverein zeigt in einem kleinen Museum, wo und wie in der Region früher Bier gebraut wurde.

Unterm Dach des Petersbecks-Kellerhäuslas stehen sie fein aufgereiht: Bierkrüge aus mitunter längst nicht mehr existierenden Brauereien. Sie geben Zeugnis von der einst überaus vielfältigen Brauereienlandschaft in und um Höchstadt. Bierkultur war hier in vielen oft sehr kleinen Brauereien angesiedelt. Jeder Brauer braute seinen ganz eigenen Gerstensaft und fand dafür Liebhaber, die sich auf genau diesen Geschmack eingeschworen hatten.
All dies dürfe nicht in Vergessenheit geraten, fanden die Verantwortlichen des 1991 gegründeten Höchstadter Kellerbergvereins. Ihr Ziel war es, die Geschichte des Bieres in einem kleinen Museum für nachfolgende Generationen zu bewahren. Jetzt ist das Museum weitgehend fertig - nicht zuletzt dank der unermüdlichen Arbeit des Kellerbergvereins und der Fördermittel aus dem europäischen Leaderprogramm.

Bei der Kellerbergkerwa anlässlich der Fertigstellung und Einweihung der sanierten Kelleranlagen ging das kleine Museum ein wenig unter. Hier finden sich Zeugnisse der Brautradition vergangener Jahrhunderte. Neben Krügen, alten Bierkästen und Bierfilzen ist in einer Vitrine Wissenswertes über Bier und dessen Herstellung zu besichtigen.
Überrascht steht der Besucher dann vor einer historischen Schnitzbank. Karsten Wiese, Vorsitzender des Kellerbergvereins klärt darüber auf, dass darauf die Dauben, also die Langhölzer, die man zur Fassherstellung brauchte, geschnitzt wurden. Daneben gibt es noch weitere Gerätschaften, die der Büttner oder Fassbinder zur Ausübung seines Berufes benötigte.
Wer kann sich heute noch erinnern, dass einst im Winter Weiher abgeeist und das Eis in die Felsenkeller gebracht wurde? Nur durch das Eis war es möglich, in den Gärkellern die Temperatur zu halten. Recht martialisch muten die Sägen und Zangen an, die für die Eisernte benutzt wurden. Den Sommer über wurde übrigens nicht gebraut. Das letzte Bier wurde im März - daher der Name "Märzen" - hergestellt.
Zusammen mit dem Schaugarten auf dem Gelände des Petersbeckskellers kann sich der Besucher einen guten Überblick über die Tradition des Bierbrauens verschaffen. Etwas verspätet wurde im Mai ein Hopfengarten angelegt, der inzwischen aber gut gediehen ist.
Weitere Informationen zum Kellerbergverein und zu Besichtigungsmöglichkeiten des Museums finden sich unter www.kellerberg-hoechstadt.de.