Heßdorf setzt auf seine Handwerker

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Die Sanierung der Grundschule Hannberg ist in diesem Jahr der größte Ausgabeposten im Heßdorfer Haushaltsplan. Foto: Richard Sänger (Archiv)
Die Sanierung der Grundschule Hannberg ist in diesem Jahr der größte Ausgabeposten im Heßdorfer Haushaltsplan.     Foto: Richard Sänger (Archiv)

Die Gemeinde hofft, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer dank voller Auftragsbücher bei den örtlichen Firmen nicht so stark sinken wie andernorts.

"Ein positiver Ausblick, obwohl sehr hohe Anforderungen da sind", so lautet das Urteil von Bürgermeister Horst Rehder (BB) über den Haushaltsplan der Gemeinde Heßdorf für 2020. Um den Räten einen groben Überblick zu geben und frühzeitig offene Fragen klären zu können, präsentierten Kämmerer Jörg Hausam und Bürgermeister Horst Rehder in der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses das vorläufige Werk. Dass der Haushalt erst jetzt beraten wird, erklärte der Bürgermeister mit der Kommunalwahl und dem Fehlen von notwendigen Zahlen, insbesondere zu den beiden Großprojekten Sanierung der Grundschule Hannberg und Neubau des Feuerwehrgerätehauses.

Aufgrund der Corona-Pandemie kalkulierte der Kämmerer bei den Einnahmen zur Gewerbesteuer etwas vorsichtiger und korrigierte die Zahlen um 25 Prozent nach unten. Zwar mache sich der Einbruch erst im nächsten Jahr bemerkbar, aber Hausam rechnet in diesem Jahr mit Anträgen zur Stundung. Ebenso prognostizierte der Kämmerer weniger Einnahmen bei der Einkommenssteuerbeteiligung wegen der Kurzarbeit. Nach den Worten von Bürgermeister Rehder werden die Mindereinnahmen die Gemeinde weniger heftiger treffen, denn das Gewerbe in Heßdorf sei gut gemischt und insbesondere die Handwerksfirmen hätten volle Auftragsbücher.

900 000 Euro Personalkosten

Das Gesamthaushaltsvolumen 2020 beträgt rund 16,3 Millionen Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt rund 6,1 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 10,2 Millionen Euro.

Bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt rechnet Hausam bei der Einkommenssteuerbeteiligung mit 2,1 Millionen Euro und bei der Gewerbesteuer mit 1,1 Millionen Euro. Dazu kommen die Zuweisungen zur Schülerbeförderung (62 000 Euro) und Zuweisungen des Freistaates Bayern für den Kindergarten mit rund 0,7 Millionen Euro. Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt machen sich vor allem die Personalkosten bemerkbar, die in diesem Jahr knapp 900 000 Euro betragen werden. Aber auch die Betriebskostenförderung "Kindergarten" wird über eine Million Euro betragen, die Kreisumlage schlägt mit 1,7 Millionen Euro zu Buche und an die Verwaltungsgemeinschaft müssen 560 000 Euro überwiesen werden.

Entgegen der ursprünglichen Planung konnten der allgemeinen Rücklage bereits 2019 wieder relevante Beträge zugeführt werden. Das Ergebnis der Jahresrechnung 2019 zeigte, dass eine Zuführung von rund 3,9 Millionen Euro möglich war. Für den diesjährigen Haushalt werden davon wieder rund 1,7 Millionen Euro entnommen.

Wichtige Einnahmen im Vermögenshaushalt werden die Grundstücksverkäufe des Baugebietes "Heßdorf-Süd" mit etwa fünf Millionen Euro sein. Aber auch Investitionszuweisungen zum Brandschutz, Schulsanierung und Hort mit knapp 1,2 Millionen Euro kann der Kämmerer verbuchen.

Um die Ausgaben im Vermögenshaushalt decken zu können, wird der Kämmerer aus einer im letzten Jahr beschlossenen und genehmigten Kreditaufnahme 1,8 Millionen Euro abrufen. Denn für öffentliche Sicherheit und Ordnung (Feuerwehren) müssen knapp 1,3 Millionen Euro und für die Schulsanierung rund 3,9 Millionen Euro aufgebracht werden. Auch der Anschlusspreis der Abwasserüberleitung nach Erlangen mit über 1,5 Millionen Euro macht sich bemerkbar.

CSU kündigt Anträge an

"Das ist ein wunderbarer Haushalt, aber mir fehlt etwas die Seele. Wir müssen nach außen ein Zeichen setzen", kommentierte Axel Gotthardt (CSU) das Zahlenwerk und kündigte zur Haushaltssitzung einige Anträge der CSU-Fraktion an. Mit der fehlenden Seele meinte der CSU-Gemeinderat Investitionen in erneuerbare Energien sowie Ausgaben für Naturschutz und Landschaftspflege, die seien deutlich zu wenig. Dazu wiesen Rehder und Hausam darauf hin, dass in Natur und Umwelt durchaus investiert werde und die Ausgaben in verschiedenen Haushaltsstellen zu finden und nicht explizit ausgewiesen seien. So übernähmen die Mitarbeiter des Bauhofes eine Reihe von Aufgaben im Naturschutz und der Landschaftspflege.

Gotthardt regte an, dass in die Dachflächen der kommunalen Gebäude investiert und die Eigenstromversorgung genutzt werden müsse. "Das haben wir auch auf dem Schirm", erklärte der Bürgermeister, so seien auf den Dächern des Feuerwehrgerätehauses und der Grundschule Photovoltaikanlagen geplant.

Zu Beginn der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses haben in Heßdorf traditionell die Feuerwehrkommandanten das Wort und beraten über die Budgetierung der Feuerwehren. Diese wurde zu ihrer Zufriedenheit im Haushalt verankert und von den drei Feuerwehren gab es Lob und Dank für die gute Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und Verwaltung.