Seit 1978 meldet Willi Mehler das Wetter mit seiner kleinen Wetterstation im Garten. 2018 wurde ihm dien Bundesverdienstmedaille überreicht und nun tritt er nach 44 Jahren von seinem Ehrenamt zurück.
- "Wetterfrosch" Willi Mehler aus Herzogenaurach nach 44 Jahren zurückgetreten
- Viele Schicksalsschläge erlebt - 84-Jähriger erklärt Entscheidung
- 2018 erhielt Mehler die Bundesverdienstmedaille
- An einen Tag erinnert er sich besonders genau
44 Jahre lang ist Willi Mehler beinahe jeden Tag im Winter um 6.30 Uhr, im Sommer eine Stunde später, aufgestanden und hat seine hauseigene Wetterstation abgelesen. Das frühe Aufstehen habe ihn dabei nie gestört, wie er gegenüber inFranken.de erzählt: "Ich bin einfach ein Frühaufsteher."
Dafür hat er im Jahr 2018 sogar eine Bundesverdienstmedaille bekommen. Nun sei es aber an der Zeit, dass jemand neues sein Amt übernehme, sagt er und schildert die Gründe für seinen Rücktritt.
Wettermelder Willi Mehler aus Herzogenaurach - "fand ich schon immer interessant"
"Damals war ich bei der Stadt beschäftigt, das Wetter fand ich schon immer interessant, also hab ich angefangen, es nebenbei zu dokumentieren", sagt der mittlerweile 84-Jährige über die Anfänge seiner Zeit als Wettermelder. Mit der Zeit habe er sich dem Ehrenamt leidenschaftlich angenommen: "Irgendwann habe ich erfahren, dass es dafür sogar eine kleine Entschädigung gibt. Das wusste ich vorher gar nicht, aber deswegen habe ich es auch nicht gemacht."
Der Grund für seinen Rücktritt sei sein gesundheitlicher Zustand gewesen: "Mit 60 Jahren hatte ich meinen ersten Schlaganfall", berichtet er. In den Folgejahren habe sich seine Gesundheit leider nicht verbessert. "Letztes Jahr hatte ich mehrere Schlaganfälle und dann auch noch Corona, da wurde mir klar, dass ich das nicht mehr kann."
"Ich muss mich überall festhalten, sonst kann ich gar nicht mehr richtig gehen. Wenn ich dann mal auf dem Weg zur Wetterstation hinfalle, komme ich nicht von selbst hoch und wer soll mir dann da helfen? Das ist einfach zu gefährlich". Trotzdem habe er den Spaß an seinem Ehrenamt nie verloren und würde es weitermachen, wenn er könnte, sagt Willi Mehler.
Ein Tag bleibt der fränkischen Wetter-Legende in Erinnerung: "Das werde ich nie vergessen"
"An die Nacht vom 21. auf den 22. Juli 1992 kann ich mich noch genau erinnern", berichtet er. Ein Unwetter füllte seinen und die Keller zahlreicher anderer mit Wasser. Bei diesem Unwetter kamen insgesamt drei Personen ums Leben.