"Allein in Franken haben wir zwei Weltfirmen": Fränkische Politiker kritisieren DFB wegen Adidas-Aus

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Herzogenaurach: Fränkische Politiker kritisieren DFB wegen Adidas-Aus - "allein in Franken zwei Weltfirmen"
Auch der bayerische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber ist gegen den Ausrüster-Wechsel des DFB. Die Entscheidung sei ihm zufolge "schlichtweg falsch".
Herzogenaurach: Fränkische Politiker kritisieren DFB wegen Adidas-Aus - "allein in Franken zwei Weltfirmen"
Collage inFranken.de: Karl-Josef Hildenbrand/dpa; Daniel Karmann/dpa

Nach der Entscheidung des DFB, den Vertrag mit dem fränkischen Sportartikelhersteller Adidas nicht zu verlängern und künftig in Trikots des amerikanischen Konkurrenten Nike aufzulaufen, äußern einige fränkische Politiker Kritik.

Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat angekündigt, den bestehenden Vertrag mit Ausrüster Adidas nicht verlängern zu wollen. Ab 2027 wird der fränkische Sportartikelhersteller mit Sitz in Herzogenaurach demnach nicht mehr Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft sein. Damit werden auch die ikonischen drei Streifen in Zukunft vom Dress der Nationalelf verschwinden. Nach Angaben des Verbands soll die DFB-Elf fortan in Trikots vom US-amerikanischen Konkurrenten Nike auflaufen. Für diese Entscheidung hagelte es vonseiten der Politik bereits heftige Kritik. Sogar Robert Habeck (Grüne) und Karl Lauterbach (SPD) schalteten sich ein und kritisierten den Ausrüster-Wechsel scharf.

"Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", sagte Habeck. Auch Gesundheitsminister Lauterbach zeigte sich von der unerwarteten Entscheidung des DFB geschockt. "Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Stattdessen ein US-Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet…", schrieb der SPD-Politiker auf X, dem früheren Twitter. Jetzt meldeten sich auch einige fränkische Politiker zu Wort. 

Nach Adidas-Aus beim DFB: Fränkische Politiker mit scharfen Worten - "sollte deutschen Ausrüster haben"

"Fußball ist meine große Leidenschaft", erklärt der Bayerische Minister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Freitag (22. März 2024) via Facebook. Auch er könne die Entscheidung des DFB absolut nicht nachvollziehen. "Die Entscheidung des DFB ist schlichtweg falsch", so Glauber. "Die Nationalelf sollte weiterhin mit einem deutschen Ausrüster zusammenarbeiten", fordert er. "Allein in Franken haben wir zwei große Sportartikelhersteller. Die gehören für uns zur DNA", erklärt der Minister. "Schade, dass die fast 80-jährige Tradition ein Ende hat. Mir werden die drei Streifen auf dem Trikot auf jeden Fall fehlen".

Eine "gnadenlose Fehlentscheidung" nannte auch die Bad Kissinger Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) den Ausrüster-Wechsel des DFB am Donnerstag (21. März 2024) in den sozialen Medien. Auch der Forchheimer Landtagsabgeordnete Michael Hofmann (CSU) zeigt sich bestürzt. "Unsere deutsche Nationalelf sollte einen deutschen Ausrüster haben", lautet seine Forderung. "Allein in Franken haben wir zwei Weltfirmen", so Hofmann.

Erst kürzlich hatte Adidas die neuen DFB-Trikots zur Heim-EM im Sommer enthüllt und aufgrund der ungewöhnlichen Farbwahl für mächtig Furore unter den Fußballfans gesorgt. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt findet ihr in unserem Lokalressort.