Nach unserer Berichterstattung änderte der Facebooknutzer mit dem Namen "Hans Moser" seinen Account und "zog nach Berlin" um. Nach weiteren Recherchen wurde das Konto vollendsgelöscht und die Spuren beseitigt.
An dieser Stelle gilt es einmal einen Umzug zu verkünden: Hans Moser ist umgezogen. Von Herzogenaurach nach Berlin. Und von Berlin ins Nirgendwo.
Am Mittwoch hat der Fränkische Tag an dieser Stelle sehr ausführlich über einen Facebook-Account berichtet, der auf den Namen Hans Moser läuft, der mit dem Profilbild Albert Einsteins versehen ist. Doch am Mittwoch gab es diesen Account in seiner ursprünglichen Form nicht mehr. Das Titelfoto zeigt nicht mehr die Herzogenauracher Innenstadt, es ist leer. Der Steckbrief ist allerdings gleich geblieben, der Sinnspruch "Einfacher Mensch der Zahlen, Daten und Fakten liebt." Die Vita hat sich allerdings verändert, Hans Moser wohnte zwischenzeitlich in Berlin, stammt aber aus Dresden. Ein erster Post ist garniert mit einem Foto, das die H-Hotels auf ihren Seiten als Werbefoto nutzt, ein Fotograf und damit der Urheber ist nicht genannt.
Im Laufe dieser Recherche erfolgte dann ein weiterer Umzug: ins elektronische Nirwana - sprich: der Account wurde aufgelöst. Doch Schritt für Schritt.
Bereits in den Kommentaren beim Umzug nach Berlin zeigte sich, was der eine oder andere Nutzer davon hält. Ruthild Schrepfer konstatiert: "Berlin: Sammelstelle der Trolle!" Ein weiterer Kommentator bescheinigt dem Umgezogenen, dass dies "schlecht und peinlich" sei. Bereits zuvor ging es im Netz hoch her und es wurden unterschiedliche Meinungen zu dem Account und Hans Moser geäußert. Der CSUler Konrad Körner bringt es auf den Punkt: "Es ist schon erschreckend: gestern noch Berichte und Ansprachen des Bundespräsidenten über Hass im Internet, schlimme Worte und Taten gegenüber Kommunalpolitikern. Und heute schaut es nach diesem Artikel so aus, als ob Stadtratskollegen der Herzogenauracher SPD sich am anonymen Hetzen im Netz beteiligen und dafür einen Fake Account angelegt haben."
Respekt als Grundlage
Er ist nicht der Einzige, der einen Stadtratskollegen hinter dem Gesicht Einsteins vermutet. Andere Kommentatoren vergleichen andere Seiten mit der kritisierten Seite und stellen Ähnlichkeiten fest, die den Kreis der Personen deutlich einschränke, die Betreiber sein könnten.
Robert Schmitt kritisiert allerdings: "Wenn Du nicht mehr weißt als das, was in dem Stück oben steht (gemeint ist der Bericht, die Redaktion), dann finde ich es ein wenig verwegen, das einem SPD-Stadtratsmitglied zuzuschieben. Meiner Erfahrung zufolge sind sie fast immer nahezu noch staatstragender als CSU-Mandatsträger. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass das von einem der SPD-Mitglieder im Stadtrat getragen wird."
"Das Schöne an einem Kommunalwahlkampf in der Kleinstadt ist die doch die Eigenschaft, dass man ganz viele Menschen trifft, denen die eigene Stadt am Herzen liegt und ganz viele neue Ideen entstehen. Solange diese auf einer Ebene des gegenseitigen Respekts gründen, bringt so ein Wahlkampf die Kommune voran." Das meint der Nutzer Michael Kampe. Und er ergänzt: "Also liebe digitale JU, ihr seid die Zockergeneration, sucht den Autor und findet ihn. Falls ihr ihn findet, gibt es sicherlich als Dank mehr Sitze. Viel Erfolg beim Wahlkampf Endspurt."