Gremsdorfer Fachschule bezieht zusätzliche Räume

1 Min
Unterricht im Neubau mit Lehrerin Dagmar Fink Foto: Evi Seeger
Unterricht im Neubau mit Lehrerin Dagmar Fink      Foto: Evi Seeger
Der Eingangsbereich des Neubaus Foto: Evi Seeger
Der Eingangsbereich des Neubaus     Foto: Evi Seeger
 

Im Neubau der Fachschule für Heilerziehungspflege in Gremsdorf hat zum ersten Mal Unterricht stattgefunden.

"Blut, Schweiß und Tränen haben uns begleitet!" Andreas Keidel, Leiter der Fachschule für Heilerziehungspflege der Barmherzigen Brüder, spricht von einer schwierigen Zeit. Denn der Umbau des alten Schulgebäudes und der Fachschul-Neubau mussten bei laufendem Betrieb bewältigt werden. Trotzdem sei alles in nur vierzehn Monaten komplett fertig geworden, freut sich der Schulleiter.

Nordisch-kühl gibt sich der moderne Backsteinbau von außen. Innen jedoch überraschen Powerfarben: kräftiges Gelb und frühlingshaftes Grün. Drei neue Klassenräume, zwei Gruppenräume, ein Mehrzweckraum mit knapp hundert Quadratmetern und ein Pausenraum wurden durch den neuen Schultrakt hinzugewonnen. Im bestehenden Altbau wurde ein Raum aufgegeben, in den die Verwaltung Einzug gehalten hat. Aktuell besuchen die Fachschule etwa 140 Schüler in sechs Klassen.

Als 1989 die erste Schülergeneration antrat, damals noch im Bereich des Klosters, habe niemand daran gedacht, dass sich die Nachfrage so entwickeln würde, sagt Keidel. Später sei dann der erste Bau entstanden, der vor ein paar Jahren aus allen Nähten platzte. Sogar der Andachtsraum sei für den Unterricht genutzt worden. Der Kräftemangel in diesem Beruf sei so groß - das werde sich auch in den nächsten zehn Jahren nicht bessern. "Berufe mit Menschen" würden viele junge Menschen motivieren. Es spreche sie an, dass es dabei nicht um Gewinnsteigerungen oder um die Fertigung eines Produktes gehe.

Interne und externe Schüler

In zwei Berufen bildet die Augustinus-Fachschule aus: in Heilerziehungspflege und in Heilerziehungspflegehilfe. Die Helferausbildung sei einjährig. Die Heilerziehungspflege werde in einer dreijährigen praxisbegleitenden Form oder in zwei Jahren als Vollzeitausbildung angeboten. An der Schule der Barmherzigen Brüder werden nach den Worten des Schulleiters je zur Hälfte interne Schüler, die Praxis und Schule in der Anstalt haben, und externe Schüler ausgebildet, die andernorts in integrativen Kindergärten, Tagesstätten oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung arbeiten.

Fast immer bringen sie berufliche Vorerfahrung als Hilfskräfte, vom Bundesfreiwilligendienst (früher Zivildienst) und ähnlichem mit. Oder es sind Frauen, die nach der Familienpause wieder berufstätig werden, in ihren früheren Beruf aber nicht mehr einsteigen können oder wollen. Das Alter der Schüler reiche von 17 Jahren bis Mitte 50.

14 hauptamtliche Lehrkräfte plus zusätzliche Honorarkräfte unterrichten an der Fachschule. Außer Deutsch und Sozialkunde sind alle übrigen Fächer berufsbezogen: Das reicht von Medizin und Psychiatrie bis hin zu Werken, Gestalten, Musik und Bewegung. Die Schüler haben auch Sportunterricht, lernen Techniken, die sie bei Menschen im Rollstuhl anwenden können. Mit ihrem Abschluss in der Tasche gibt es für die Fachschulabsolventen viele Möglichkeiten: bei integrativen Kindereinrichtungen, in der Heilpädagogik, der Jugendhilfe, der Lebenshilfe und vieles mehr.

Das neue Haus soll am 18. Oktober dieses Jahres eingeweiht werden.