Für 6 950 000 Euro wird in der Erlanger Stadthalle die Haustechnik erneuert und das Gebäude auf den neuesten brandschutztechnischen Stand gebracht.
Die erste Firma ist schon angerückt, holt sich erste Instruktionen. Am 25. Januar wird die Erlanger Heinrich-Lades-Halle geschlossen und mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen. Das große Foyer und der große Saal werden dann für knapp sieben Millionen Euro netto auf den neuesten brandschutztechnischen Stand gebracht und auch die Lüftung und elektrischen Anlagen werden erneuert.
Am Erscheinungsbild im großen Foyer wird sich kaum etwas ändern. Die Sanierung betrifft den Brandschutz und die Haustechnik. "Der Eindruck des Lades-Saals soll bleiben", betonte Florian Engel, Leiter des städtischen Amts für Gebäudemanagement, bei dem Treffen mit dem Projektleiter Ditmar Gebhardt, dem Erlanger Bau- und Planungsreferenten Josef Weber und Christofer Zwanzig, dem Pressesprecher der Stadt Erlangen. Von außen ist auf dem Dach eine größere Kuppel zu sehen. Diese wurde neu aufgebaut. "Ufo" nennt Florian Engel diese Gebäudekuppel, die künftige Dachlüftungszentrale. "Das Dach wurde vergangenes Jahr aufgestockt. Nun wird es noch gedämmt", erklärte Engel. Parallel dazu werden die Lüftungsanlagen für die Konzerträume und das Foyer eingebaut.
Unterer Bereich entlastet
Die erneuerte Lüftung braucht Platz. Wohin damit?, war die Frage vor Planungsbeginn. Am praktikabelsten erschien ein eigener Raum dafür, den man "oben" drauf setzt. "Das entlastet den unteren Bereich. Wir bekommen dadurch ein bisschen Freiheit", erklärte Weber. Doch gleich in dieser Dimension? "Es wird sich füllen", beteuerte Engel. Denn erneuert werden sämtliche Elektroleitungen: Die Beleuchtung, die zudem auf LED umgestellt wird, die Sicherheitstechnik, die Mediatechnik, nannte Gebhardt einige der anstehenden Arbeiten.
Das große Foyer und der Saal werden dazu vom Boden bis zur Decke eingerüstet sein. "Damit niemand abstürzt, wenn in den Deckenzwischenräumen gearbeitet wird", erläuterten die Verantwortlichen. Hinter der Holzdecke im großen Saal befindet sich ein Zwischenraum, in dem die Leitungen verlaufen. Dort müssen die Handwerker arbeiten. Auch "Überkopf-Arbeit" ist angesagt.
Die Holzschale jedenfalls wird nicht abgenommen. Sie ist der prägende Wert der Halle, die 1971 gebaut wurde.
Ein enormer Zeitdruck lastet auf den Verantwortlichen bei den Arbeiten. Mit dem großen Foyer und dem großen Saal wird das Herzstück der Halle saniert. "Das geht nicht in einer zweimonatigen Sommerpause", sagte Weber. Um die Schließungszeiten der Halle zu minimieren, hatte man sich entschlossen, beide Bauabschnitte in einem zu erledigen. Der Sportlerball konnte noch stattfinden. Alle anderen Veranstaltungen wurden in andere Hallen und Räume verlegt.
Um den Endtermin, die Fertigstellung bis 10. Oktober, nicht verschieben zu müssen, wird ohnehin länger gearbeitet. Von Montag bis Samstag, von sieben bis 18 Uhr. "Das geschieht auch mit Rücksichtnahme auf das benachbarte Hotel", sagte Gebhardt. Bei Betonkonstruktionen übertrage sich jeder Hammerschlag eins zu eins ins Hotel.
Dafür konnte die Stadt sogar einen Bauabschnitt vorziehen. Dieser betrifft die Erneuerung der Fassaden, neue Böden im Foyer und ein neues Geländer. Das kann jetzt schon angebracht werden, die anderen Arbeiten folgen im Sommer. So muss die Heinrich-Lades-Halle kein zweites Mal geschlossen werden.