Flori feierte als neuer "Baumchef" seinen Einstand. Der Erlös der Etzelskirchener Kerwa geht an örtliche Projekte.
Neuer Ansager, alte Präzision: 24 Meter Baum waren am Samstag bei der Etzelskirchener Kerwa kein Problem für die Ortsburschen vom Heimatverein. Flori meisterte seinen Einstand als neuer Mann an der Spitze mit Bravour. "Solange ich noch die Stimme dazu hab'", kommentierte er schmunzelnd.
Auch die Ortsmadla hatten ihm schon im Vorfeld indirekt das Vertrauen ausgesprochen: Noch ehe die Fichte halbwegs in die passende Richtung dirigiert war, stürmten Lisa und Janine spontan auf den neuen "Baumchef" zu und stülpten ihm als Zeichen seiner Würde den zugehörigen Schutzhelm über. Diesen Helm, der vor einigen Jahren nach einem Fast-Unfall mit einer abgebrochenen Fichtenspitze angeschafft worden war, hatte bislang der Stefan getragen. Doch der gab sein Amt gerne ab: "Langsam muss schließlich auch mal die Jugend ran und alles lernen." "Und der Flori", fügte Vereinsvorsitzender Alexander Ort hinzu, "ist prädestiniert dafür.
Der war schon immer vorne mit dabei." Ein- zwei Mal griff Stefan zwar noch unterstützend ein, doch "fürs erste Mal", da waren sich alle einig, "hat der Flori seine Aufgabe hervorragend gemeistert."
Fichte heißt "Franziskus III. Franziskus III. heißt die Kerwasficht'n übrigens inoffiziell. Die Ortsburschen geben ihrem Baum jedes Jahr einen Namen - Papstnamen sind im katholischen Etzelskirchen dabei bevorzugt. "Bis jetzt ist noch keine Beschwerde aus Rom oder sonst von irgendwoher gekommen", schmunzelten sie.
Der Bieranstich am Freitag lief ebenso reibungslos ab wie das Baumaufstellen. Drei Schläge brauchte Bürgermeister Gerald Brehm, dann floss das kühle Nass. Geistlichen Beistand im Hintergrund leistete wie immer Pfarrer Stefan Pröckl.
Bloß das Wetter ließ zu wünschen übrig - ein heftiger Regenguss trieb beim fröhlichen Feiern die draußen sitzenden Gäste schlagartig ins Zelt. Das war schon ziemlich voll, aber dennoch fanden alle einen Platz. Es dauerte ja auch nur kurze Zeit - die nassen Tische und Bänke wurden abgewischt und man konnte wieder außen sitzen.
Solche kleinen Zwischenfälle sind für den organisierenden Heimatverein kein Problem. Über die Hälfte der Ortsbewohner sind hier Mitglied und fast alle packen mit an. Da weiß man immer zu improvisieren, wenn es mal Not tut - die Kerwa lassen sie sich von unwägbaren Kleinigkeiten nicht verderben.
Mit dem finanziellen Erlös werden örtliche Projekte unterstützt. Von dem, was beim Krapfen z'ammspiln zusammenkommt, geben auch die Ortsburschen und -madla immer etwas für einen guten Zweck ab. Die Etzelskirchener Kerwa bringt also allen Freude - nicht nur den Organisatoren, die trotz aller Arbeit mit großer Freude bei der Sache sind.