Erlangen: "Studenten stehen auf“ - bis zu 1000 Teilnehmer protestieren gegen 2G an Uni
An dem Umzug durch Teile der Erlanger Innenstadt nahmen in der Spitze etwa zwischen 800 und 1000 Demonstrierende teil, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtet.
Symbolfoto: Dominic Wunderlich (Pixabay) / Georg Pöhlein (FAU); Collage: inFranken.de
In Erlangen haben bis zu 1000 Menschen gegen die neue 2G-Regel an der Friedrich-Alexander-Universität demonstriert. Zuvor hatte die Uni als erste deutsche Hochschule verkündet, nur noch Genesene und Geimpfte in ihre Hörsäle zu lassen.
Corona-Demo in Erlangen: Proteste gegen 2G-Regelung an Friedrich-Alexander-Universität
Initiative "Studenten stehen auf“: Bis zu 1000 Teilnehmer nehmen an Kundgebung teil
Laut FAU-Studierendenvertretung steht die Gruppierung der Querdenken-Bewegung nahe
Schmierereien an Universitätsgebäude - Kriminalpolizei sucht Zeugen
In Erlangen hat es am vergangenen Samstag (20. November 2021) eine Demonstration gegen die geltende 2G-Regel an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) gegeben. Veranstalter war die Initiative "Studenten stehen auf". Die Bewegung bezeichnet sich selbst als "ein dezentrales Netzwerk von jungen Menschen, die den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie, allem voran die Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung des Virus, kritisch hinterfragen".
Corona-Demo in Erlangen: Proteste gegen 2G-Regelung an Friedrich-Alexander-Universität
An dem Umzug durch Teile der Innenstadt nahmen in der Spitze etwa zwischen 800 und 1000 Demonstrierende teil, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken inFranken.de berichtet. Die FAU hatte als erste deutsche Hochschule die Entscheidung getroffen, künftig nur noch Genesene und Geimpfte in ihre Hörsäle zu lassen. Impfgegner stürzten sich nach der Ankündigung mit einem Shitstorm auf die Uni. Die Studierendenvertretung der FAU distanzierte sich indes entschieden von der "Studenten stehen auf"-Kampagne.
Auf ihren Transparenten forderten die Initiatoren der Aktion etwa "Kein 2G/3G an Universitäten" oder "Freiheit statt Angst". Laut einer Rednerin habe vor allem die kürzlich eingeführte 2G-Regel an der FAU Erlangen-Nürnberg die Initiatoren dazu gebracht, "die Versammlung anzumelden und gegen die Ausgrenzung ungeimpfter Studenten auf die Straße zu gehen". Inzwischen seien die Corona-Regeln auch in Bayern und Deutschland ein weiteres Mal verschärft worden. "Bald wird fast alles nur noch für Geimpfte oder Genesene zugänglich sein", sagt die junge Frau.
Die Rednerin verweist bei ihrem Auftritt auf die aktuelle Debatte hinsichtlich einer möglichen Impfpflicht. "Was vor einem Jahr noch als lächerliche Verschwörungstheorie abgetan wurde, ist heute nämlich schon bittere Realität." Ihr Vorwurf: Wer damals auf eine mögliche Impfpflicht aufmerksam gemacht habe, sei nicht ernst genommen worden." Heute äußern sich Politiker, Lehrer, Dozenten und Menschen aller Art öffentlich für eine Impfpflicht. Und mit flächendeckendem 2G ist das ja quasi auch schon Realität."
Schmierereien an Universitätsgebäude - Kriminalpolizei sucht Zeugen
Die Auftaktveranstaltung fand am frühen Samstagnachmittag nahe der Lewin-Poeschke-Anlage statt. Vor Ort waren laut Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken etwa 450 Teilnehmer. Später zogen dann etwa 800 bis 1000 Demonstrierende unter anderem durch Ebrardstraße, Palmanlage, Bismarckstraße, Luitpoldstraße und Hartmannstraße. Zur Abschlusskundgebung fanden sich die Protestierenden schließlich im Röthelheimpark ein.
Vor einem Universitätsgebäude in der Cauerstraße beschmierten Unbekannte den Boden mit roter Farbe. Im Bereich des Departments Mathematik sprühten die Unbekannten Parolen bezüglich der vorherrschenden 2G-Regelung an Universitäten auf den Boden. Zudem stellten sie Grablichter vor dem Haupteingang auf. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit der "Kein 2G an der Uni!"-Demonstration. Die Kriminalpolizei Erlangen bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 zu melden.
Die Polizei verzeichnete zudem mehrere Verstößegegen die vor Ort geltende Maskenpflicht. "Teilweise wurden die Masken nicht oder nicht richtig getragen", erklärt Präsidium-Pressesprecherin Janine Mendel. "Ansonsten blieb alles sehr friedlich."
FAU-Studierendenvertretung distanziert sich von Kampagne
Die Studierendenvertretung der Friedrich-Alexander-Universitätdistanzierte sich unterdessen "klar" von der aktuellen Kampagne der Initiative "Studenten stehen auf". Die Studierendenvertretung unterstütze die an der FAU eingeführte 2G-Regelung für universitäre Präsenzveranstaltungen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Laut Angaben der FAU-Studierendenvertretung handele es sich bei der "Studenten stehen auf"-Bewegung "um eine Gruppierung, die der Querdenken-Bewegung nahesteht und die mutmaßlich nur wenige Mitglieder aus der FAU hat". Es sei davon auszugehen, dass ein Großteil der Demonstrierenden aus ganz Deutschland anreisen werde, vermutete die Studierendenvertretung im Vorfeld der Demo am Samstag.
Die Studierendenvertretung der Uni betont in ihrer Pressemitteilung, dass unter den Studierenden der FAU zuletzt "deutlich strengere Regeln und mehr Kontrollen gefordert" worden seien. "Das Recht auf Bildung bleibt auch unter der 2G-Regelung gewahrt", erklärt die Studierendenvertretung. Ihre Begründung: Lehrveranstaltungen würden zusätzlich zum Präsenz- auch im Onlineformat angeboten. Ergänzende digitale Lehrmaterialien, die in den vergangenen Semestern konzipiert worden seien, würden außerdem weiterhin zur Verfügung stehen. Bei Laborpraktika oder ähnlichen Veranstaltungen, die nur im Präsenzformat durchgeführt werden könnten, finde weiterhin die 3G-Regel Anwendung.
"Also werden Ungeimpfte an der FAU nicht von Bildung ausgeschlossen", stellt Luisa Weyers, Co-Vorsitzende des studentischen Konvents, klar.
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