"Tut in der Seele weh": Fränkische Traditionsmetzgerei schließt - Inhaber muss Familienbetrieb dichtmachen

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In wenigen Wochen wird die Traditionsmetzgerei Fick in Erlangen endgültig schließen. Dem Inhaber Peter Fick tue das in der Seele weh. Vor allem seiner Mutter hätte er den Schritt gerne erspart.
Erlangen: Metzgerei Fick schließt Familienbetrieb - "hätte ihr das gern erspart"
Metzgerei Fick
Erlangen: Metzgerei Fick schließt Familienbetrieb - "hätte ihr das gern erspart"
In wenigen Wochen wird die Traditionsmetzgerei Fick in Erlangen endgültig schließen. Dem Inhaber Peter Fick tue das in der Seele weh. Vor allem seiner Mutter hätte er den Schritt gerne erspart.
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Collage: inFranken.de/Fotos: Metzgerei Fick

Die Erlanger Traditionsmetzgerei Fick muss in Kürze schließen. Chef Peter Fick tue das in der Seele weh - vor allem seiner Mutter hätte er das Aus des Familienbetriebs gerne erspart, wie er erzählt.

In Erlangen schließt demnächst eine langjährige Institution ihre Türen: Die Traditionsmetzgerei Fick in der Wilhelm-Tell-Straße im Ortsteil Frauenaurach wird zum Ende des Monats geschlossen. Für die Entscheidung gebe es zwei gute Gründe, "aber es war kein leichter Entschluss", erklärt der Inhaber Peter Fick im Gespräch mit inFranken.de. Vor allem seiner Mutter hätte er das Aus des Familienbetriebs gerne erspart.

"Heuer sind es 70 Jahre", sagt Fick. 1954 habe sein Vater die Metzgerei eröffnet, bis später Fick selbst die Metzgerei übernommen hat. Doch schon in wenigen Wochen ist Schluss: "Am Ostersamstag, 30. März 2024, geht um 12 Uhr ein letztes Mal der Rollo herunter. In ein oder zwei Jahren wäre es vermutlich eh zu Ende gewesen", sagt der 62-Jährige. Personalnot habe die Geschäftsaufgabe nun jedoch noch vorangetrieben.

"Kundschaft bedauert das sehr": Metzgerei Fick schließt Ende des Monats

Der Metzger erläutert zwei Gründe, die für das Aus des Familienunternehmens verantwortlich sind: "Zum einen suche ich jetzt schon seit bestimmt zwei Jahren intensiv nach Personal für den Laden. Aber es meldet sich einfach niemand", sagt Fick. Er könne den Betrieb mittlerweile kaum mehr stemmen, "weshalb die Entscheidung nun relativ kurzfristig - und früher als gehofft - gefallen ist." Zum anderen hätte er früher oder später einen Nachfolger finden müssen.

"Meine Kinder werden den Laden nicht übernehmen, da habe ich aber auch bestes Verständnis für." Eine Selbstständigkeit - "gerade in der Lebensmittelbranche" - sei kein leichtes Unterfangen: "Ich glaube, dass mit Abfall mittlerweile mehr zu verdienen ist, als wenn man selbst etwas produziert", erklärt der 62-Jährige. Hohe Auflagen und viel Bürokratie seien sehr aufwändig und für viele Menschen eine große Hürde. Daher sei Ende des Monats Schluss. "Die Kundschaft bedauert das sehr, gerade für die Älteren ist das schon schwierig."

Doch auch dem Metzger selbst falle die Entscheidung nicht leicht: "Es tut mir in der Seele weh. Speziell meiner Mutter, die mit 88 Jahren immer noch im Laden hilft, hätte ich gerne erspart, dass sie das noch erlebt", gibt Fick zu. Er sehe jedoch keinen anderen Ausweg, "es geht nicht anders." Sein langjähriges Personal habe zumindest "glücklicherweise schnell wieder etwas gefunden, die Branche sucht händeringend", sagt der Metzger. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchststadt findest du in unserem Lokalressort.