Die Erlanger Traditionsbäckerei Frank öffnet am Donnerstag (14. September 2023) wieder - nach mehrmonatiger Pause. In der Backstube des Drei-Generationen-Betriebs steht ein 89-Jähriger. "Ich habe vor, solange wie mein Vater weiterzumachen", sagt Norbert Frank.
Wer in der traditionsreichen Bäckerei Frank in Erlangen Brot, Brötchen oder andere Backwaren kaufen wollte, stand zuletzt vor verschlossener Tür. Seit knapp drei Monaten hat der Laden in der Paulistraße 6 bereits zu. Doch nun soll damit Schluss sein. "Wir versuchen, ab dieser Woche zweimal in der Woche wieder zu öffnen", erklärt Inhaber Norbert Frank im Gespräch mit inFranken.de. Er hat den geschichtsträchtigen Handwerksbetrieb von seinem Vater Alois übernommen. Der steht allerdings nach wie vor in der Backstube der kleinen fränkischen Familienbäckerei - mit stolzen 89 Jahren.
"Er wird bald 90. Das muss er auch werden, um uns zu unterstützen", sagt sein Sohn verschmitzt und lacht. Laut ihm handelt es sich bei der Bäckerei Frank um einen "Drei-Generationen-Betrieb". Norbert Franks Tochter Christiane (35) ist ebenfalls in der Traditionsbäckerei tätig. Weil sie vor Kurzem Mutter geworden sei, könne sie aktuell im Laden aber nicht so präsent sein, wie sie es eigentlich will. Allein mit den beiden Festangestellten im Verkauf sowie seinem Vater habe er die Bäckerei im vergangenen Vierteljahr nicht am Laufen halten können. Seine Tochter habe erst im Sommer entbunden. "Da haben wir notgedrungen die Reißleine ziehen müssen."
Erlangen: Traditionsbäckerei Frank mit Neustart - Laden soll fortan zweimal pro Wochen öffnen
Drei einzelne sogenannte Backtage habe es seitdem noch gegeben. "An allen Tagen haben sie uns die Bude eingerannt. Seit 15. Juni haben wir aber ganz zu", berichtet Frank und spricht diesbezüglich von einer "ungewohnten Leere". Nun gibt es jedoch einen Neustart: Diesen Donnerstag (14. September 2023) und Freitag (15. September 2023) schließt die Bäckerei Frank nach geraumer Zeit erstmals wieder ihre Pforten auf. Das Geschäft in der Innenstadt hat an beiden Tagen voraussichtlich jeweils von 6.30 bis 17 Uhr geöffnet.
Wenn alles wie gewünscht verläuft, soll der Bäckereibetrieb fortan immer an zwei Tagen in der Woche aufhaben. "Wahrscheinlich bleibt es bei Donnerstag und Freitag", sagt Frank. "Ob es betriebswirtschaftlich ausreicht, werden wir sehen." Was die Zukunft angeht, zeigt sich der Bäckerei-Inhaber kämpferisch. "Ein Aus wird es nicht geben", unterstreicht der 59-Jährige. "Zumindest wollen wir das auf jeden Fall verhindern."
Laut Franks Schilderung kann die Bäckerei auf ausreichende Unterstützung hoffen. "Wir haben unsere Stammkunden. Die stehen hinter uns und freuen sich, dass wir wieder aufmachen." Seine Tochter Christiane versuche, trotz des jüngsten Familienzuwachses so schnell wie möglich wieder ihrer Arbeit in der Familienbäckerei nachzugehen. Die im Laden angebotenen Waren samt ihrer Herstellung bezeichnet Norbert Frank als "Nische". "Sie müssen etwas machen, was andere nicht machen." Zugleich müsse man selbst eine Leidenschaft für seine Tätigkeit haben. "Reich wird man mit einer Bäckerei nicht."
"In diesem Haus wird seit 1704 durchgehend gebacken": Bäcker nimmt sich Vater (89) zum Vorbild
"Wir sind halt noch eine wirkliche Handwerksbäckerei", betont Frank. "Wir arbeiten, wie es die Hausfrauen machen - nur im größeren Stil." Viele Arbeitsschritte ließen sich ohnehin nicht maschinell erledigen. Sein Vater, seine Tochter und er selbst seien alle drei mit viel Herzblut bei der Arbeit. "In diesem Haus wird seit 1704 durchgehend gebacken", konstatiert der 59-Jährige.
"Ich will nicht derjenige sein, der zusperrt." Frank zeigt sich optimistisch, dass die Bäckerei nach der Babypause seiner Tochter wieder volle Fahrt aufnehmen kann. "Wenn der Kleine ein Jahr alt ist, schläft er hoffentlich durch", sagt der frischgebackene Opa mit einem Augenzwinkern.