Einen "weiteren wichtigen Schritt in Richtung unseres Ziels" kündigt Bayerns Innenminister an: Die Planungen für einen Gedenk- und Lernort in der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt schreiten voran.
Nachdem im Januar die Machbarkeitsstudie vorgestellt wurde, hat die Steuerungsgruppe für den Gedenk- und Lernort heute in Erlangen das nunmehr vollständig besetzte Gründungsbüro präsentiert. Die Planungen für einen Gedenk- und Lernort in der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt schreiten damit voran.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betonte: "Wir gehen heute einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung unseres Ziels. Der Gedenk- und Lernort nimmt weiter Gestalt an: Ich freue mich, dass das neue Gründungsbüro mit Julius Scharnetzky als neuem wissenschaftlichem Koordinator nun voll arbeitsfähig ist."
Das Bayerische Innenministerium hat für das laufende Jahr die notwendigen Mittel für die Arbeit des Gründungsbüros bereitgestellt. "Diese Förderung wollen wir nach Möglichkeit auch in den Folgejahren fortsetzen, um so der Schaffung des Erinnerungsortes Schritt für Schritt näher zu kommen", so Herrmann.
Die Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, kurz 'HuPfla', wurde während der NS-Zeit Tatort schwerster Medizinverbrechen an geistig und körperlich behinderten Personen. Herrmann: "Auf traurige und beschämende Weise ist das Innenministerium mit den schrecklichen Verbrechen der 'Euthanasie' verbunden, unter anderem mit der ersten Deportation von kranken und behinderten Menschen in Bayern im Januar 1940 und mit dem sogenannten Hungerkosterlass von 1942. Das klare Bekenntnis zu diesen menschenverachtenden Untaten und das Andenken an die Opfer sind für uns Auftrag und Verpflichtung."
Gerade deswegen sei eine lebendige Erinnerungskultur mit Erinnerungsorten, die das geschichtliche Erbe für zukünftige Generationen erhalte, so wichtig. "Für mich ist deshalb klar: Ich unterstütze nach Kräften den geplanten Erinnerungsort HuPfla als wichtigen Ort des Gedenkens, Lernens und Forschens, der Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht werden soll", erklärte Herrmann.
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